12. Januar 2018

Die Schatten der Vergangenheit

Wozu so ein Blog nicht alles gut ist. Gerade hat sich eine nette Kielerin bei mir gemeldet, die Sherlock von früher kennt. Das Tierheim Uhlenkrog hat diese Seite verlinkt, und über diese Brücke hat sie entdeckt, dass ihr "Lenny" ein neues Zuhause gefunden hat. 

Erst wurde mir ganz flau, weil ich dachte, das ist tatsächlich seine frühere Besitzerin. Aber nein, offenbar hat unser großer Grauer schon ein Jährchen auf der Straße gelebt, bevor er ins Tierheim kam, und sich an verschiedenen Futterplätzen durchgeschlagen. Und so weiß ich jetzt, dass er ein Faible für die vierprozentige Dosenmilch von Lidl und für Hühnerherzen medium rare hat und flauschige Decken liebt (das lässt sich ja alles einrichten, wenn es dazu beiträgt, dass er sich hier heimisch fühlt). Bei besagter Dame ist er regelmäßig aufgetaucht und hat sich da nach Revierkämpfen auch medizinisch versorgen lassen, hatte aber wohl auch Phasen, wo er dann tagelang gar nicht erschienen ist. Ein echter Freigeist. Das erklärt mir aber auch, wieso er sich hier damit so schwer tut, dass er noch immer einkaserniert ist und nicht nach draußen darf. 

Bei der Gelegenheit haben wir dann auch erfahren, dass selbst verschlossene Katzenklappen für ihn kein Problem darstellen, weil er mit seinen Krallen erst die Gummiabdichtung rausholt und dann den Deckel hochbiegt. Dass er unsere noch nicht aufgeknackt hat, liegt vermutlich nur daran, dass wir die momentan eigentlich nur der Kältebrücke wegen mit einem ziemlich großen und stabilen Kissen isoliert und dann ein Schränkchen davorgeschoben haben ... 

Unter diesen Umständen sind wir natürlich doppelt besorgt, ob er es dann hier bei uns überhaupt aushält, oder ob er gleich wieder auf die Walz geht, sobald wir in drei Wochen zum ersten Mal die Tür für ihn aufmachen.