26. Dezember 2018

Tarnung


"Leute, ich weiß ja, meine Menschen finden so bestimmte Sachen nicht gut. Zum Beispiel soll ich nicht auf den Tisch in der Küche - wieso, weiß ich auch nicht. Und ins Schlafzimmer soll ich auch nicht rein, jedenfalls nicht, wenn ich meine Krallen an dem Teppich wetze und mich mit Sherlock so lange auf dem Bett kloppe, bis das ganze Laken voller Haare ist, und nachts schlafen die Menschen ja auch am liebsten allein. Leider. Aber neulich habe ich mich mal reingeschlichen, und ich bin so schön getarnt, das hat ganz lange funktioniert ...

Und bei dieser Klettertour hier sieht mich doch auch kaum jemand, oder etwa doch?"



Karton #2


"Sherlock? Bist du noch hier drin? - Keine Ahnung, was der an diesen Kisten findet ..."

25. Dezember 2018

Ruhe im Karton


"Duuu, Sherlock ... - Hä? Wo bist du denn überhaupt?"
"Hier."
"In dem Karton?"
"Yepp."
"Wieso das denn?"
"Einfach so. Ist doch gemütlich hier!"
"Ach soooo ..."
"Ja, ach so. Musst du gar nicht so süffisant wiederholen!"
"Und ich dachte schon, du hättest dich immer noch versteckt, hihi."
"Ich wollte nur meine Ruhe haben! Und das war hier in den letzten Tagen ja gar nicht so einfach!"
"Das stimmt wohl! Ich fand das toll! Ganz viele Leute, und alle waren ganz gespannt auf mich und haben mich gestreichelt und und gesagt, dass ich total hübsch bin und so ... Und als ich vor Moby nach drinnen geflüchtet bin und der anschließend auf die Katzenklappe eingeprügelt hat mit seinen Riesentatzen, da haben mich alle bemitleidet und sie haben Moby weggejagt! Und überall roch das so lecker und dann hab ich so ein rosa Ding zu fressen bekommen, das sooo toll nach Fisch geschmeckt hat, und überall hat Papier geknistert und sie haben Blumensträuße hingestellt mit totaaaal leckeren grünen Blättern! Und das alles nur, weil jemand von den Menschen Geburtstag hatte!"
"Aber doch keiner von unseren!"
"Naja, aber doch eine von ihren Freundinnen. Die mag ich auch, die krault mich immer und redet so ganz leise mit mir und sagt so schöne Sachen."
"Du magst aber auch jeden, der dir hin und wieder übers Fell streicht."
"Es muss sich ja nicht jeder so rar machen. Du leckst mich ja nicht, und ich selbst komm oben auf dem Kopf und zwischen den Ohren nicht ran. Da ist das schön, wenn sie mich kraulen."
"Lecken wird überschätzt. Kraulen auch."
"Das sagst du doch jetzt nur so. Wenn ich nicht da bin, dann lässt du dich von den Menschen gerne kraulen, dann legst du dich im Arbeitszimmer auf den Teppich und machst einen total langen Hals!"
"Und sobald du das mitkriegst, gehst du dazwischen!"
"Naja, weil ... nachher kraulen mich die Menschen nicht mehr, sondern nur noch dich ..."
"Wie kann man bloß so wenig Selbstbewusstsein haben."
"Du weißt ja nicht, wie das war, als ich mich ganz alleine durchschlagen musste, da in dieser Kleingartenanlage!"
"Nach den paar popeligen Monaten als Jungtier in freier Wildbahn hast du doch überhaupt keine Ahnung vom Leben draußen. Sonst wüsstest du, wieso ich mich sofort ins Arbeitszimmer geflüchtet habe, als ich die vielen Menschen gesehen habe. Menschen ist nicht immer zu trauen, kleiner Loki."
"Aber unseren doch."
"Hm. Vielleicht."
"Komm. Die tun uns nichts. Und Leute, die sie mögen, müssen auch nett sein."
"Hm. Vielleicht."
"Isso, Sherlock."

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Die Umbauten und Veränderungen und Besucher an den ersten Weihnachtstagen haben Loki und Sherlock einiges abverlangt. Loki hat sich überraschend gut geschlagen und fand es eigentlich nur spannend, dass das Haus plötzlich voller Leute war. Außerdem hat er sich von seiner echten Schokoladenseite gezeigt und auch bei der ausgedehnten Frühstücksrunde kein einziges Mal versucht, irgendetwas vom Tisch zu klauen. Sherlock hingegen tauchte angesichts der Geburtstagsrunde unter der langen Tafel durch und flitzte sofort in den Flur, die Treppe hoch und ins Arbeitszimmer, um sich aus seinem Kratzbaumnest nicht mehr herauszuwagen.
Beim Weihnachtsfrühstück heute morgen dann war Loki nach zwei Ausflügen auf den Tisch dann auch bereit, hinter seinem Menschen auf dem Stuhl sitzen zu bleiben. Unglaublich, wie sehr sich die beiden in dem einen Jahr bei uns verändert haben ...

Oh Tannenbaum




1. Weihnachtstag, und der Baum steht noch - inklusive der kompletten Dekoration. Dabei hatte sich Loki durchaus für ihn interessiert, war schon einmal ein bisschen hineingeklettert und hatte ein paar Tannenspitzen abgebissen. Auch die Organza-Decke, die wir zur Tarnung um den Fuß gewickelt haben, wurde ausgiebig bespielt und dabei abgewickelt. 


Aber inzwischen ist der Reiz des Neuen gewichen, und Loki findet es wieder viel spannender, seine Menschen in die Küche zu begleiten, über Tische und Bänke und Schränke zu klettern oder einfach rauszugehen und sich bei dem milden Wetter in seinem Revier herumzutreiben.

22. Dezember 2018

Mütze





"He! Ich hab gesagt, so einen Quatsch mach ich nicht mit!"


"Nein! Geht weg mit dem Ding! Ich will das nicht! Das ist Nötigung!"


"Grumpf. Was tut man nicht alles für ein warmes Sofa und eine Dose Nassfutter ..."

Geschenke

Oooh! Was da wohl drin ist ...

Damit unser kleiner Papiertiger die verpackten Geschenke nicht gleich anknabbert, hatten wir sie eigentlich schon  - wie wir dachten - gut in Sicherheit gebracht, aber Loki muss natürlich bei solchen Gelegenheiten auch Schränke kontrollieren, die ihn normalerweise überhaupt nicht interessieren.

Der Tannenbaum steht seit gestern, und in den ersten 18 Stunden seines vollständig geschmückten Daseins ist ihm noch nichts zugestoßen. Wir hoffen mal, dass das auch so bleibt. Loki und Sherlock haben sich beide relativ unbeeindruckt von der Umbauaktion im Wohnzimmer gezeigt, sehr im Gegensatz zum Schleichmeister, der früher beim ersten Anblick einer aufgestellten Nordmanntanne an Orten, wo sie seiner Meinung nach nichts zu suchen hatten, erst einmal in den Keller zu flüchten pflegte. Da wir allerdings beide Kater draußen schon im obersten Geäst der gut vier Meter hohen Scheinzypresse gesehen haben, wissen wir, dass sie Klettertouren nicht abgeneigt sind (vor allem Sherlock nicht), und sind von daher auf der Hut.

21. Dezember 2018

Frohe Weihnachten!


Heute wird es ernst: Ohne Rücksicht auf kätzische Befindlichkeiten holen wir heute einen Tannenbaum und räumen das ganze Wohnzimmer um. Und am 24. ist außer Bescherung und Weihnachtsfeier morgens auch noch eine große Geburtstagsparty. Noch sind die beiden Herren ganz entspannt ...

18. Dezember 2018

Stille Glücksmomente


Fell bürstet gegen die Zimmertür, die sich um zwei Zentimenter weiter öffnet. Leises Krallenklickern auf dem Laminatboden. Eine unerwartete Berührung von Katzenschwanz in Kniekehle, ein kurzer Knuff mit kaltem Kopf, dann ein lautloser Satz in den Kratzbaumkorb. "Wollte nur sagen, dass ich da bin." - "Alles klar, Sherlock."

15. Dezember 2018

Vor einem Jahr ...

Was hatte unser großer Grauer vor einem Jahr noch für
mächtige Katerbacken!

... haben wir dann auch Sherlock kennengelernt - als uns klar war, dass wir den kleinen Link gern nehmen wollten, auch wenn er sich beim Fressen so unmöglich aufführte und es mit seiner Sozialisation noch nicht so weit her war. Deswegen wollte man ihn im Tierheim ja nur zu oder mit einer anderen Katze abgeben. Und es war ein großer Grauer in der Vermittlungsliste aufgetaucht, der auf dem dazugehörigen Foto zwar irgendwie grummlig aussah, aber trotzdem ganz faszinierend und vom Alter und vom Naturell her scheinbar passend.

Sherlock, der kurzzeitig noch als Jim firmierte, saß allein in seinem Gehege, als ich ins Tierheim kam, und mein erster Gedanke war: Meine Güte, ist der schön. (Ich bin noch immer überzeugt, dass mindestens ein Kartäuser durch seinen Stammbaum gehuscht ist.) Zwar auch distanziert und ganz offenkundig unglaublich unglücklich, möglicherweise mad, bad and dangerous to know, aber ja, faszinierend. Dass er dann wirklich zu uns kam, war verdammt knapp: Buchstäblich fünf Minuten, nachdem ich die Tierpfleger gebeten hatte, diesen schönen Kerl für uns zu reservieren und als möglichen Gefährten für Link vorzusehen, erschien nämlich schon ein Pärchen, das ihn auch gern gehabt hätte.

Und während wir gedacht hatten, dass es schwer sein würde, den kleinen Loki, der zu Anfang nur Krallen und Zähne war, zu einem echten Schmusekater zu erziehen, stellte sich Sherlock als die eigentliche Herausforderung heraus. Loki ist ein kleiner Krawallo, der sich auch heute noch mit  Entwicklungsdefiziten herumschlägt, die wir darauf zurückführen, dass er sich vermutlich viel zu früh allein durchschlagen musste, aber er ist inzwischen sehr anhänglich und findet nichts schöner, als abends mit Körperkontakt nahe bei seinen Menschen auf dem Sofa zu liegen. Gut, am Anfang wusste er noch nicht so genau, wie man kuschelt oder wie man es verletzungsfrei zeigt, dass man andere Katzen oder Menschen gut findet. Und wie man sich in einer Herde benimmt, wie man als Katze über Zäune klettert, stechende Insekten und giftige Pflanzen erkennt oder sich unfallfrei durch einen Parcours aus Geschirr, Büchern oder iPads bewegt, weiß er teilweise noch immer nicht.


Dieser traurige Blick!
Sherlock weiß das alles, aber Kuscheln ist nicht so sein Ding, und andere Katzen oder Menschen findet er okay, braucht sie aber höchstens dafür, ihm hin und wieder eine Dose aufzumachen oder ihm eine Wurmkur zu spendieren. In der Zeit, in der er als Streuner in Kiel-Mettenhof gelebt hat, hat er schließlich auch alles allein geschafft - sich was zu fressen besorgen, die besten, wärmsten und sichersten Unterschlüpfe finden, sich trotz seiner enormen Rückenlänge bis auf DinA4 zusammenfalten und in den kleinsten Lücken verstecken, aus dem Stand mindestens einen Meter achtzig hoch springen, Türen aufmachen und sich andere Katzen vom Leib halten.

Er ist der Kater der Widersprüche: Ein echter Athlet mit enormen Kräften, der sich von seinem halbwüchsigen Adoptivbruder monatelang vom Fressnapf wegdrängen ließ, ein aggressiver Jäger mit blitzschnellen Reaktionen, der sich kurz freundlich streicheln lässt, der gleichzeitig am liebsten Abstand hält und doch zumindest im gleichen Raum wie seine neuen Menschen sein will, wenn er sich im Haus zum Schlafen einrollt. Es hat Monate gedauert, bis er zum ersten Mal wirklich geschnurrt hat, wenn wir ihn gestreichelt haben. Inzwischen kommt das öfter vor, und jetzt ist er auch soweit, dass er hin und wieder die Nähe seiner Menschen aktiv sucht, zu uns kommt, Köpfchen gibt, uns um die Beine geht, sich ausstreckt und deutlich zeigt: Ja, kraul mich mal am Kinn, das fände ich jetzt wirklich super. Aber achte darauf, wenn mein Schwanz schlägt oder ich dich mit der Vorderpfote wegschiebe, das heißt nämlich, mir reicht's.

Jetzt, nach einem Jahr, genießen wir alle unsere Nähe.

Wäschekorb

"Hm, ein neues Körbchen, das ist aber auch sehr gemütlich ..."


"Oha, hier sind ganz viele graue Haare auf dem schwarzen Bettlaken - die sieht aber ja niemand! Ich mach schnell noch ein paar weiße dazu, da freuen sich die Menschen bestimmt!"


14. Dezember 2018

Wieder gesund #2



"Du, Mensch? Mir geht's wieder gut! Guck mal, ich komm richtig gern wieder kuscheln. Und ich halte dich fest, denn das ist schön bei dir.


Hihi, und wenn du nicht aufpasst, dann strecke ich  mich jetzt noch zweimal, und dann habe ich dich vom Sessel gedrängt ..."

Wieder gesund


Gestern war Loki ja immer noch ein kleines bisschen schlapp - zwar fraß er wieder, lag aber den ganzen Tag auf dem Sofa und wollte nicht einmal nach einem Menschen beißen oder krallen, wenn der sich erdreistete, ihn am Bauch zu kraulen. Gegen Abend wurde er dann aber allmählich wieder munter, und heute war er ganz wieder hergestellt.

Den Vormittag verbrachte er die meiste Zeit draußen und patrouillierte sein Revier, während Sherlock das tat, was er in letzter Zeit tagsüber am liebsten tut - auf der Heizung liegen und die Tatsache genießen, dass er nach seiner Zeit auf der Walz in diesem Winter eine warme Bleibe hat, aus der ihn niemand vertreibt und die noch dazu dreimal täglich Room Service bietet; inzwischen hat er sich von seinem kleinen Adoptivbruder abgeguckt, wie man einem Menschen um die Beine geht, wenn man gerne einen kleinen Happen zwischendurch hätte.

Loki hingegen ruhte sich immer nur kurz auf dem Sofa aus, bevor er wieder eine Runde durch den Garten drehte. Am Nachmittag dann hatte er auch endlich Jagdglück und schleppte sich einen interaktiven Snack mit ins Wohnzimmer, der kurzfristig noch unter den Fernseher entkam, aber leider kurz vorm Zugriff durch menschliche Hände ausgerechnet dem lauernden Loki wieder in die Fänge lief (Sherlock hielt respektvoll Abstand). Immerhin konnten wir Loki samt seiner Maus wieder auf die Terrasse verfrachten, aber wir können glücklich bestätigen: Ihm schmeckt's wieder.

13. Dezember 2018

Lang, länger, Sherlock


84 cm Kater.


Sherlock dazu: "Wisst ihr, wie das aussieht, wenn Katzen 
euch die Mittelkralle zeigen, Mädels? Weg mit dem Ding ..."


"... ich will hier pennen!"


Sabotage


"Duuuu, Sherlock?"
"Hm?"
"Das hab ich doch gut hingekriegt, oder?"
"Was denn?"
"Dass die Menschen jetzt doch nicht wegfahren. Eigentlich wollten die doch heute mit einer Fähre für zwei Tage irgendwohin."
"Jetzt sag bloß, dir ging es gar nicht schlecht? Die Menschen haben sich ganz schön viele Sorgen gemacht, denn dass du den ganzen Tag nichts fressen willst und dann noch völlig schlapp auf dem Sofa liegst, das ist ja so ganz und gar untypisch für dich. Hast du das etwa nur gespielt?"
"Nee ... mir war echt nicht gut. Ich weiß auch nicht, wenn sie erzählen, dass jemand anders uns füttern soll, dann werde ich immer ganz nervös, und dann war mir gestern morgen wirklich schlecht. Ich hätte ja gerne was gefressen, der Büromensch hat mir so viele leckere Angebote gemacht, aber irgendwie ging das nicht."
"Hab ich gemerkt."
"Darüber müssen wir aber auch noch mal reden, du!"
"Wieso?"
"Du warst an meinen Napf! Du hast mein Frühstück gefressen! Ich habe ja immer schon gewusst, dass du eine ganz linke Socke bist - an dein Futter komm ich ja nicht ran, das ist gesichert, aber meins steht so offen in der Küche, da kann ich mir überhaupt nichts einteilen!"
"Das willst du doch auch gar nicht."
"Weißt du doch nicht! Du bist echt ein falscher Fuffziger!"
"Mal geschmeidig bleiben, Kleiner. Du hast den ganzen Tag nicht gefressen. Das hätten die Menschen doch abends eh weggeschmissen."
"Und das hast du morgens schon gewusst, oder was?"
"Du warst so grün unter deinem weißen Fell."
"Wer's glaubt."
"Aber es ist schon cool, dass sie jetzt zuhause sind. Tagsüber ist mir das ja eigentlich egal, und ich glaube, das mit dem Füttern hätte auch gut geklappt, aber dass nachts dann keiner da ist, der mich noch mal wieder rauslässt, das wäre schon blöd gewesen."
"Du hast sie inzwischen echt gut im Griff. Sie könnten aber ja einfach auch die Klappe nachts auflassen, dann müsstest du nicht um drei Uhr an der Schlafzimmertür kratzen. Und wenn sie die Schlafzimmertür aufließen, dann könnte ich ins Bett und nachts richtig toll an einem Menschenfuß krallen ..."

"Das wollen die nicht, du."
"Weiß ich."
"Und das mit der Klappe liegt ja auch nur daran, dass sie dir nichts zutrauen, wenn es nachts dunkel ist."
"Ich war aber schon im Dunkeln draußen! Es ist morgens ja auch noch ganz finster, wenn ich rausgeh, und manchmal vergessen sie es nachmittags ja auch, das Ding zuzumachen, und ich kann noch eine Runde drehen. Ich weiß gar nicht, was sie wollen, ich komme doch immer wieder! Und ich habe doch auch noch den Sender am Hals!"
"Der Büromensch ist halt noch traumatisiert von deinen Ausflügen im Sommer."
"Da war ich ja auch noch klein, jetzt habe ich das im Griff."
"Das wird wohl noch dauern, bis sie dir das glauben."
"Menno."
"Geht's denn jetzt wieder? Du hast mich ewig nicht mehr geleckt."
"Naja, so ein bisschen komisch ist mir immer noch. Aber als ich gehört habe, dass sie mit mir zum Tierarzt wollten, da habe ich gedacht, ach, da lecke ich doch lieber ein bisschen Malzcreme, und als ich die im Maul hatte, ging es mit Schlucken auch wieder, und dann hatte ich doch ganz schön Hunger."
"Na dann. Gute Besserung, kleiner Loki."

Tatsächlich war Loki gestern sehr elend, und wir haben uns wirklich Sorgen gemacht. Heute hat er zwar immer noch die meiste Zeit auf dem Sofa geschlafen und sich sogar am Bauch anfassen lassen, ohne sofort mit allen vier Pfoten zu krallen, aber das Futter scheint schon wieder zu schmecken, und er läuft auch wieder neugierig mit in die Küche, von daher waren wir dann heute doch nicht gleich beim Tierarzt. Unseren Ausflug nach Göteborg konnten wir glücklicherweise problemlos umbuchen - vielleicht hat Loki im Februar ja weniger dagegen einzuwenden, dass seine Menschen sich woanders amüsieren.

5. Dezember 2018

Schlafzimmersperrgebiet war gestern


"Sucht ihr mich? Ich halte hier ein Schläfchen ..."
Gestern Abend haben wir ganz verblüfft Sherlock gesucht, den wir kurz zuvor noch im Wohnzimmer gesehen hatten. Die Klappe war schon zu, also konnte er nicht nach draußen gegangen sein, ohne dass ihm jemand die Tür aufgemacht hätte, im Keller war er nicht, auch nicht im Schlafnest auf dem Kratzbaum im Arbeitszimmer. Erst nach einer Weile kamen wir drauf, im Schlafzimmer nachzusehen, wo sich die Jungs, obwohl die Tür tagsüber offensteht, so gut wie nie aufhalten, sieht man davon ab, dass sie morgens dort patrouillieren, wenn wir aufgestanden sind, um sich übers Bett zu jagen und, in Lokis Fall, eine neue Attacke gegen den Erzfeind Gabbeh-Teppich zu reiten. Nachts ist die Tür ohnehin geschlossen - auf einen wibbligen, unberechenbaren Wadenbeißer und -kraller wie Loki kann man beim Schlafen wirklich gut verzichten. Aber ohnehin hatten wir bei beiden das Gefühl, dass ihnen Federbettdecken unheimlich sind, wenn sie mit den Pfoten so tief darauf einsinken, jedenfalls waren sie bisher allenfalls mal auf die deckenfreien Matratzenbereiche geklettert.
Sherlock scheint sich das jetzt allerdings überlegt zu haben. Während es ihm ansonsten ja nicht hart genug sein kann, und er eher auf dem Metallgitter der Heizung liegt als auf der Plüschauflage auf dem Fensterbrett, ist das Federkissen seiner Menschen wohl doch ganz gemütlich.

4. Dezember 2018

Weihnachtsdeko

 

"Hey! Meine Menschen haben die ganze Fensterbank umgeräumt, mal davon abgesehen, dass sie überall irgendwelchen Nadelbaumkram hingeschmissen haben. Auf der Kommode im Flur zum Beispiel, die ich doch immer als Abkürzung für die Treppe benutze, damit ich schneller als Sherlock im ersten Stock bin! Naja, das stört gar nicht mal so sehr. Das hier ist aber irgendwie doof, hier konnte ich sonst viel besser sitzen! Der eine Blumenpott stand früher da drüben, wo jetzt dieses Holzdings aufgebaut ist.
Aber Moment ... das bewegt sich ja! Ob das auch schmeckt?"


Das komplette Traditionsprogramm funktioniert mit Loki dieses Jahr dann doch nicht ...


Jingle Bells!


Eigentlich hatten wir ja gefürchtet, mit den beiden Herren dieses Jahr auf Weihnachtsdeko verzichten zu müssen. Der Adventskranz hat immerhin einen Platz auf einem hohen Lautsprecher gefunden, auf den sich bisher noch keiner der beiden hinaufgewagt hat, aber die Vasen mit Tannengrün wurden, als sie noch ungeschmückt dastanden, von Loki erst einmal höchst interessiert beschnuppert, bevor er bei jedem Zweig die Spitze abgebissen hat. Glücklicherweise hat der Verlust von einem Zentimeter Grün keine dramatischen Auswirkungen auf die Optik, und daher haben wir es nun doch mit Glöckchen und Sternen versucht. Einen Tag lang hat Loki die funkelnden Spielzeuge ignoriert, aber nachdem die Geschmacksprobe nicht überzeugend ausfiel, scheint er sie zumindest hängen lassen zu wollen.

Und wir haben schon jemanden, der uns am 24. zur Bescherung ein Glöckchen läuten kann.

3. Dezember 2018

Fotomodell



"Wieso ich so beleidigt aussehe? Weil mein Mensch gerade versucht hat, mir so eine idiotische Weihnachtsmann-Mütze aufzusetzen und mich dann zu fotografieren! Sowas ist völlig unter meiner Würde, und überhaupt finde ich, man muss für die Kamera nicht jeden Quatsch mitmachen."

2. Dezember 2018

Heute vor einem Jahr ...



... haben wir Loki das erste Mal gesehen, noch als Link in diesem Zehn-Quadratmeter-Tierheim-Gehege zusammen mit Josef und Tristine. Ein Winzling, verglichen mit dem kapitalen Kater, der er heute ist. Es war jedenfalls Liebe auf den ersten Biss - er hatte mir ja schon auf dem kessen Facebook-Foto des Tierheims gefallen, und wie er mir dann noch so charmant den Handballen anknabberte, hatte ich schon das Gefühl, dass er mich irgendwie genauso gut fand wie ich ihn.
Ein Apportierkater war er da allerdings auch schon. Und er ist noch immer ein Krawallo, der sich heute furchtlos dem Kampf mit einer Decke und einem Socken gleichzeitig gestellt hat.