31. Januar 2018

Der erste Schritt ...


... zum Tracker ist getan: Sherlock hat sich zumindest ohne Probleme ein Testhalsband anlegen lassen, das ihn offenbar auch nicht stört. Und das gleichzeitig auch zeigt, wie viel von diesem großen Kerl eigentlich nur Fell ist.


Ansonsten ist er immer noch beleidigt. Unübersehbar ein unglücklicher Kater, der zwar heute tagsüber ein bisschen weniger gemaunzt hat, aber immer wieder wie ein Tier im Zoo vor der Terrassentür hin und her tigert. Das ist wirklich herzzerreißend.

Katerbacken


"Katerbacken? Na und?"

Nachdem mich bei meiner Tour durch die Nachbarschaft alle Katzenhalter gefragt haben, ob dieser graue Rambo denn eigentlich kastriert ist, war ich gestern zwecks Überprüfung mit Sherlock bei unserer Tierärztin.

30. Januar 2018

Da isser wieder


Nach drei Tagen auf der Walz ist Sherlock wieder da - allerdings nicht aus freien Stücken, sondern, weil Nachbars ihn in ihrer Gartenhütte mattgesetzt hatten. Luxuriös immerhin: warm, mit reichlich Verpflegung, Decke und Spielzeug. Erfreulicherweise ist er gleich in seine Transportbox geklettert, in der er ja bei uns zuhause auch immer noch gern schläft. Er ist ein wenig lädiert, hat ein paar ausgerissene Fellbüschel im Nacken, und die Kerbe am rechten Ohr wird ihm wahrscheinlich auch bleiben. Aber sonst geht es ihm offenbar bestens.

Er hat sich direkt gefreut, mich zu sehen - allerdings nur kurz, danach wurde ihm klar, dass die Katzenklappe jetzt mit Kissen und Tisch (hoffentlich) ausbruchssicher zugestellt ist.

Für die Zukunft haben wir jetzt in einen Tracker investiert, und bevor der nicht da ist, geht es für Sherlock auch erst einmal nicht mehr raus. Und für heute Nachmittag ist ein Tierarztbesuch fällig: Nachdem mich jeder meiner katzenbesitzenden Nachbarn gefragt hat, ob er kastriert ist (was er laut Tierheim ja sein soll), will ich das sicherheitshalber doch noch mal überprüfen lassen.


29. Januar 2018

Rambo

Sherlock ist zwar immer noch nicht wieder da, aber es steht zu vermuten, dass er noch nicht auf dem Weg zurück nach Kiel-Mettenhof ist, sondern nur sein neues Revier einläuft. Jedenfalls war die Reaktion auf meine vorsichtige Frage in der Nachbarschaft, ob jemand einen großen, grauen Kater gesehen hätte, überall dieselbe: "Ach, das ist deiner? Der hat schon unseren Joschi/unseren gelben Freigänger/ XYZ vermöbelt ..." Offenbar hat Sherlock sich von seiner Mettenhofer Rambo-Seite gezeigt, die er hier zuhause, wo ihn der kleine Loki vom Trockenfutternapf wegdrängen darf, noch nie rausgelassen hat. Bei Nachbars im Schuppen gepennt hat er auch schon, und heute Nachmittag noch soll er direkt nebenan unterwegs gewesen sein. Das hat mich jetzt zumindest wieder ein bisschen hoffnungsvoll gestimmt - vielleicht holt er nur alles nach, was er in den zwei Monaten Knast versäumt zu haben glaubt ...

28. Januar 2018

Erziehung


"Nein, ich weiß, ich darf nicht auf den Tisch. Bin ich ja auch gar nicht.
Nicht, wenn ihr mit im Zimmer seid, jedenfalls ..."

Houdini

Statt "mehr Vertrauen wagen" wünschen sich die SchleichTeam-Menschen inzwischen doch, in einen vernünftigen GPS-Tracker investiert zu haben, um Sherlock zumindest virtuell im Blick behalten zu können. Denn wie uns seine frühere Teilzeitversorgerin aus Kiel schon vorgewarnt hatte, ist eine geschlossene Katzenklappe tatsächlich kein Problem für ihn.

25. Januar 2018

Gewöhnung


Auch die zweite Nacht hat Sherlock draußen verbracht, und wieder kam er pünktlich zum Frühstück zurück. Seit er wieder draußen sein darf, ist er so gut drauf, dass Loki ihn sogar mit der Schnauze am Bart anstupsen durfte, ohne dass er wie sonst sofort indigniert einen Schritt zurückgegangen ist. Und statt noch länger für ein Foto zu posieren, wollte er mir im Garten lieber um die Beine gehen, Köpfchen geben und mich anschnurren.
Loki findet es nicht ganz so schön, dass er jetzt öfter allein ist; wenn Sherlock nicht in seiner Nähe ist, hat er wieder mehr Angst. Von Menschen als Bezugsperson hält er noch nicht so wirklich viel, obwohl er sich gestern Abend immerhin bei uns auf dem Sofa eingekuschelt hat und ein paar menschliche Wadenbeine als Schutz vor der weiten Welt draußen einigermaßen brauchbar fand.

24. Januar 2018

Draußen wird überschätzt ...


... meint jedenfalls Loki, der die Klappe noch vor allem als Fenster zum Hof nutzt.
Heute Morgen wagte er zumindest einmal eine Pfote auf das Terrassenpflaster zu setzen, kam aber dann gleich schnell wieder rein: Er hat von seinen acht Lebensmonaten immerhin vier im Tierheim in seinem Zehn-Quadratmeter-Gehege zugebracht und weiß wahrscheinlich nicht mehr so viel von der Welt außerhalb der Mauern, außer, dass es da nie genug zu fressen gab. Von daher hält sich seine Wanderlust noch in Grenzen. Und wenn er das große Draußen erst entdeckt, wenn wir im Frühjahr auch wieder mehr vor die Tür gehen, schadet das schließlich auch nichts.

Katzenklappe: mehr Vertrauen wagen!

Ja, die Öffnung der Katzenklappe erwies sich als unumgänglich. Das Isolierkissen war kaum abgebaut, der Riegel wieder auf "rein/raus" gestellt, da war Sherlock auch schon draußen, um buchstäblich zwei Minuten später mit einem Spatz im Maul durch die Klappe zurück ins Wohnzimmer zu tauchen.

23. Januar 2018

Freigänger

Heute sind die beiden drei Wochen bei uns, und Sherlock hat uns in den letzten Tagen auf ziemlich eindeutige Weise wissen lassen, dass er die drei Wochen Knast nicht verdient zu haben glaubt und insgesamt mit der Gesamtsituation ausgesprochen unzufrieden ist. Also habe ich heute - früher als eigentlich geplant - nachgegeben und zum ersten Mal für die beiden die Terrassentür aufgemacht.
"Waaahhh! So groß ist draußen?!"

Loki traute sich genau bis an die Schwelle, guckte eine Weile mit großen Augen raus und entschied sich dann, dass es im Keller definitiv viel sicherer und schöner und ruhiger ist. Sherlock hingegen war haltlos begeistert, und es war aufregend zu sehen, wie er durch den noch verschneiten Garten schlich, die Buchsbäume beschnupperte, sich am Hartriegel den Bart rieb, das aufgeschichtete Kaminholz genau untersuchte und sein Revier Stück für Stück in Augenschein genommen hat. Nach einer Tour durch unser Grundstück erweiterte er dann seinen Radius, ging rüber zu Nachbars, dann auf das alte Schleichmeister-Grundstück, über die Straße und schließlich wieder zurück auf unsere Auffahrt.
"Ganz geschmeidig bleiben. Mensch. Ich seh ja, wo es wieder reingeht.
Entspann dich einfach, ich komme schon wieder."

Sein Mensch schlich dabei, soweit möglich, hinter ihm her - der Plan, ihn mit Futter wieder ins Haus zu locken, funktionierte allerdings null, dazu war es offenbar draußen viel zu schön und viel zu aufregend. Immerhin ließ Sherlock sich, als er dann wieder auf der heimischen Auffahrt angelangt war, mit einem kühnen Griff schnappen und wieder ins Haus bringen - um sich allerdings sofort wieder vor die Terrassentür zu setzen und zu maunzen-maunzen-maunzen.
Sobald sich sein Helikoptermensch wieder ein bisschen beruhigt hat, muss diese Katzenklappe wohl doch aktiviert werden, und wir müssen darauf vertrauen, dass der Große wieder zu uns zurückkommt. Noch fällt das schwer.

22. Januar 2018

In der Ruhe liegt die Kraft

Ab jetzt bekommt der kleine Krawallkater sein Trockenfutter ausschließlich vom Geschicklichkeitsspielzeug, um ein bisschen Tempo aus den Mahlzeiten rauszunehmen. Beim Erstversuch wollte das gar nicht klappen, weil Loki die Vorstellung, dass da irgendwo was zu fressen ist, was er nicht sofort in Sicherheit bringen (sprich auffressen) kann, völlig überfordert hat. Heute ging es dann schon besser. Überlegung und Konzentration waren zwar noch immer nicht seine starke Seite, er setzte mehr auf die brachiale "wenn ich nicht rankomm, schmeiß ich das ganze Scheißteil um!!!"-Methode, aber als sein Mensch ihm das Ding festgehalten und gezeigt hat, in welchen Fächern noch was drin ist, hat es so allmählich doch ganz gut funktioniert.

18. Januar 2018

Türklinkentrick

Dass Sherlock Türen aufmachen kann, hatte er uns ja schon am ersten Abend bewiesen. Dass er sie auch zumachen kann, hat er gerade demonstriert, indem er einen harmlosen Hausgast, der draußen auf der Terrasse nur mal ein Zigarettchen rauchen wollte, mit einem kernigen Sprung auf den Türgriff, der prompt nach unten verriegelte, ausgesperrt hat ...

Ausgangssperre

Sechzehn Tage sind Sherlock und Loki nun bei uns, und neben all den schönen hier dokumentierten Momenten geht die Ausgangssperre der Herde inzwischen gepflegt auf den Wecker. Dem Außer-Haus-Menschen vielleicht noch am wenigsten, der geht ja tagsüber anderswo zur Arbeit und ist von der Einkasernierung nur mittelbar betroffen, und Loki ist noch voll und ganz damit beschäftigt, das Haus zu erkunden. Sherlock hingegen wollte schon am ersten Tag vor die Tür und sitzt, wenn die beiden mittleren Erkerfenster im Wohnzimmer katzensicher gekippt sind, vor dem eineinhalb Zentimeter breiten Spalt, schiebt seine Nase so weit es geht hinein und inhaliert demonstrativ die frische Luft. Wenn der Außer-Haus-Mensch sich morgens die Schuhe anzieht, nimmt er bereits im Flur Aufstellung; glücklicherweise lässt er sich dann aber immer noch von einer Handvoll Trockenfutter in die Küche locken.
Der Büromensch, der mit den beiden den ganzen Tag zusammensitzt, findet es mittlerweile auch ziemlich stressig, vorm Kontakt mit Post- und Paketboten, Nachbarn oder sonstigem Besuch erst einmal eine Sicherheitsschleuse im Flur einzurichten und für profane Dinge wie Müll rausbringen darauf zu lauern, dass beide Kater gerade im Wohnzimmer sind und sich dort kurzfristig mattsetzen lassen.
Aber in vielen anderen Bereichen hat sich schon ein wenig Normalität eingestellt. Die beiden Katzenklos aus dem Arbeitszimmer sind in den Keller gewandert, und schon die Tatsache, dass seitdem kein Katzensand mehr auf dem Laminat im ersten Stock knirscht, erhöht das allgemeine Wohlbefinden. Beim Fressen haben sich Sherlock und Loki an ihre festen Futterplätze gewöhnt - Sherlock im Wohnzimmer, Loki in der Küche, und damit es keinen Fressstress gibt, bleibt eine Tür dazwischen zu, bis auch Sherlock fertig ist - Loki inhaliert sein Futter immer noch ziemlich zügig, wenn auch nicht mehr ganz so hektisch wie am Anfang.
Futter ist trotzdem noch immer ein Problem. Loki verhungert mindestens zehnmal am Tag, und der Plan, die beiden bei kurzzeitiger Abwesenheit über einen Automaten zu versorgen, wird wohl erst dann aufgehen, wenn Sherlock den Hauch einer Chance hat, bei einer gemeinsamen Futterquelle auch etwas abzubekommen. Dieser große, stabil gebaute Kater geht immer noch rückwärts, wenn der Kleine ihn bedrängt, hat aber auch schon gelernt, ein bisschen mehr Nähe zuzulassen.
Wir sind gespannt, wie es weitergeht ...

17. Januar 2018

Klischee

Der Schleichmeister aus dem Off: "Wisst Ihr noch, Ladies, dass ihr immer versucht habt, mich mit einem Wollknäuel zum Spielen zu bewegen? Und dass ich immer gesagt hab, ach was, blödes Klischee, Katzen und Wollknäuel, wir stehen da gar nicht so drauf. Aber vielleicht solltet ihr mal im Wohnzimmer nachgucken, ob halbwüchsige Krawallkater das anders sehen. Ach, habt ihr schon? Na, dann ist ja gut."

 
- "MEINS!!!" Loki ist zwar umzingelt von Spielzeugmäusen, hat aber trotzdem kurzentschlossen den Wollkorb geplündert.

15. Januar 2018

Post aus England


Heute kam ein Paket "from your English aunties and cousins", unseren Freundinnen Karen und Megan und ihren vier Katzen Faerie, Magick, Jamie und Inanna. 


Mit lauter großartigem Katzenspielzeug - Mäusen, Angeln, Kissen, mit Katzenminze oder ohne - zwei warmen Liegedecken und natürlich Leckerlis.


Die Katzenminzemäuse waren sofort der Hit, während die fiepende Angel-Maus eher noch für Verwirrung sorgt.
Wir waren ganz gerührt. Und die Jungs haltlos begeistert. DANKE!!!

Langeweile



"Boaaaah, ist mir langweilig. Mein Mensch hockt da nur rum und liest und hat mir schon zweimal seine Kaffeetasse weggenommen.
 

 - Ich weiß, was ich mach! - Erst hau ich Sherlock die Pfote auf den Kopf, der pennt nämlich da unten in seinem Körbchen (höhö, das hast du nicht auf Kamera, da war ich zu flink!), und dann hau ich schnell ab und such als nächstes das Kännchen mit der Milch!"




Loki macht sich mal wieder beliebt. Auch nicht auf Kamera: der umgekippte Blumentopf im Gästezimmer.

12. Januar 2018

Die Schatten der Vergangenheit

Wozu so ein Blog nicht alles gut ist. Gerade hat sich eine nette Kielerin bei mir gemeldet, die Sherlock von früher kennt. Das Tierheim Uhlenkrog hat diese Seite verlinkt, und über diese Brücke hat sie entdeckt, dass ihr "Lenny" ein neues Zuhause gefunden hat. 

Erst wurde mir ganz flau, weil ich dachte, das ist tatsächlich seine frühere Besitzerin. Aber nein, offenbar hat unser großer Grauer schon ein Jährchen auf der Straße gelebt, bevor er ins Tierheim kam, und sich an verschiedenen Futterplätzen durchgeschlagen. Und so weiß ich jetzt, dass er ein Faible für die vierprozentige Dosenmilch von Lidl und für Hühnerherzen medium rare hat und flauschige Decken liebt (das lässt sich ja alles einrichten, wenn es dazu beiträgt, dass er sich hier heimisch fühlt). Bei besagter Dame ist er regelmäßig aufgetaucht und hat sich da nach Revierkämpfen auch medizinisch versorgen lassen, hatte aber wohl auch Phasen, wo er dann tagelang gar nicht erschienen ist. Ein echter Freigeist. Das erklärt mir aber auch, wieso er sich hier damit so schwer tut, dass er noch immer einkaserniert ist und nicht nach draußen darf. 

Bei der Gelegenheit haben wir dann auch erfahren, dass selbst verschlossene Katzenklappen für ihn kein Problem darstellen, weil er mit seinen Krallen erst die Gummiabdichtung rausholt und dann den Deckel hochbiegt. Dass er unsere noch nicht aufgeknackt hat, liegt vermutlich nur daran, dass wir die momentan eigentlich nur der Kältebrücke wegen mit einem ziemlich großen und stabilen Kissen isoliert und dann ein Schränkchen davorgeschoben haben ... 

Unter diesen Umständen sind wir natürlich doppelt besorgt, ob er es dann hier bei uns überhaupt aushält, oder ob er gleich wieder auf die Walz geht, sobald wir in drei Wochen zum ersten Mal die Tür für ihn aufmachen.

Freier Blick für freie Katzen

Der Schleichmeister aus dem Off: "Ladies, ich habe ja nie getestet, wie viel Gewicht diese kleinen Stangen für Scheibengardinen so aushalten. Aber möglicherweise keine fünf Kilo Kartäusermischling, vielleicht nicht mal zweieinhalb Kilo Europäisch-Kurzhaar-Krawallkater. Aber ihr könntet das rausfinden, wenn ihr jetzt mal unauffällig nach eurer Haustür guckt. Ach, habt ihr schon. Na, dann ist ja gut."



- "Guckma, Digga! Guckma! Freier Blick nach draußen, nur für dich! Hab ich ganz allein hingekriegt, damit du nicht immer so traurig vor der Tür sitzt und maunzt! Dafür könntest du ruhig mal nett zu mir sein, weißte?" Loki will sich nur beliebt machen.

11. Januar 2018

Sperrgebiet

Der Schleichmeister aus dem Off: "Wowowow, Ladies, habt ihr es echt fertigbekommen,schon zehn Tage lang das Schlafzimmer gegen das Schleichteam zu verteidigen? Das habt ihr bei mir nach kürzerer Zeit aufgegeben, oder? Ach so, da ist ja immer noch diese Allergiegeschichte ... aber bisher geht es doch gut? Klar, das will noch nichts heißen. Ich drücke mal ein paar Krallen dafür, dass es weiter so bleibt."


-- "Sachma, Digga, was ist denn überhaupt so Geheimnisvolles hinter dieser Tür? Was machen die da drin? Wieso sind die immer so lange weg?"
"Das ist ein Schlafzimmer, Loki. Sowas Ähnliches wie hier rechts für Gäste, mit einem großen Bett. Menschen schlafen ja meistens nur an denselben höchstens zwei Orten."
"Wie blöd."
"Ist so."
"Und wieso dürfen wir da nicht rein?"
"Weil du mit deiner Wibbeligkeit nachts nur nervst."
"Gar nicht wahr."
"Doch. Ist so."
"Dich auch?"
"Weißt du ja wohl."

9. Januar 2018

Mein Block!


"Meine Tanne, meine Decke, meine Mäuse, mein Zuhause, MEIN BLOCK!"
Wir mögen noch gar nicht daran denken, dass der Weihnachtsbaum irgendwann ja auch wieder aus dem Wohnzimmer raus muss - er ist momentan noch Lokis liebstes Versteck, aus dem heraus man sich an die Spielzeugmäuse am besten anschleichen und auch Sherlock hervorragend erschrecken kann.

Pah, Sherlock, auf niedlich machen kann ich auch.


Venusfliegenfalle


Er sieht ja so entspannt aus, ist allerdings bisher noch eine Venusfliegenfalle in Katergestalt: Würde man jetzt versuchen, ihn an seinem verführerisch puschelig aussehenden Bauchfell anzufassen, würden höchstwahrscheinlich alle vier Pfoten und sämtliche Zähne über dem dreisten Angreifer zusammenschnappen.

8. Januar 2018

Annäherung


Eigentlich hatten wir ja gedacht, dass Loki aufgrund seiner Straßenkatzenherkunft der Schwierige von unseren beiden neuen Mitbewohnern sein würde, deswegen sollte der etwas ältere und erfahrene Sherlock ja auch sein Leitkater sein. Sherlock ist allerdings  der hochfunktional-soziopathischen Cumberbatch-Version seines Namensvetters ähnlicher als gedacht und hat bisher wenig Bereitschaft gezeigt, mit seinem kleinen Kumpel zu spielen oder zu schmusen; er ist noch ganz und gar damit beschäftigt, sich damit abzufinden, dass er zwar wieder in einem ordentlichen Zuhause mit vernünftigen Möbeln ist, aber noch immer nicht wieder nach draußen darf. Loki gibt seine Annäherungsversuche allerdings nicht auf, und wie man sieht, hat er gelegentlich auch Erfolg damit.

7. Januar 2018

Gelbe Säcke

Und nochmal der Schleichmeister aus dem Off: "Ladies, da ist noch was, das ich zu erwähnen vergessen hatte. Ich war ja als Freigänger in der Lage, mir draußen was zu fressen zu fangen, wenn meine Teilzeit- und Hauptmenschen nicht in den Sack mit dem Futter reinfassen wollten. Wenn man Hausarrest hat, muss man natürlich erfinderischer werden. Gelbe Säcke sind da ausgesprochen beliebt, die riechen lecker und bieten einer Krallentatze nicht wirklich nennenswerten Widerstand. Von daher solltet ihr vielleicht die Tür zur Waschküche ... Ach, wisst ihr schon. Na, dann ist ja gut."

6. Januar 2018

Der Schleichmeister aus dem Off:

 "Sorry, Ladies, ich hätte euch natürlich darauf vorbereiten sollen, dass so ein Gettorfer Ghettokid von sieben Monaten, das seine 100 Gramm Nassfutter in 2 Millisekunden inhaliert, euch anschließend regelmäßig auf den Boden kübelt. Vielleicht sollte ich noch sagen, dass er das nicht nur auf dem gut abwischbaren Laminat tun wird, sondern bevorzugt auf bunten Teppichen, wo man es erst bemerkt, wenn man drin kniet, um die Schweinerei vom Laminat aufzuwischen. - Ach, wisst ihr schon? Na, dann ist ja gut."

5. Januar 2018

Sherlock besinnt sich auf seine wahre Größe



"Ich bin ja eigentlich ein ganz verträglicher Zeitgenosse. Sieht man, oder? Aber dass dieser kleine Nervsack, mit dem ich zusammen adoptiert wurde, jetzt langsam wieder so richtig durchstartet und sogar versucht, mir das Futter zu klauen - das geht gar nicht. Denn ich habe ja auch noch eine andere Seite! Und größere Tatzen und mehr Zähne als der!"

Medikamente

"Tun Sie einfach ein kleines bisschen Milch in einen Eierbecher", sagte die Tierärztin ganz lässig. "Ein bisschen Wasser dazu, und die Tropfen - auf Milch gehen alle Katzen." Sherlock jedenfalls, der eine Immunstärkung bekommt, damit ihn der Schnupfen nicht auch erwischt. Loki hingegen, der die Medizin viel dringender bräuchte, ist Milch völlig wurscht, wenn da irgendwas anderes drin ist, was komisch riecht. Nachdem Mensch 1 gestern immer mal wieder mit dem Eierbecher from hell hinter ihm her ist und ihm den in der Küche, im Wohnzimmer, am Kratzbaum und überhaupt überall angeboten hat, kam Mensch 2 heute Morgen auf den guten Gedanken, Loki einfach mal mit der Nase reinzutauchen - und plötzlich fand auch er Milch irgendwie gut. Außerdem hat er heute, nachdem er gestern so gar nicht recht was fressen wollte, endlich auch mal wieder seine Averell-Dalton-Natur raushängen lassen, was uns doch sehr erleichtert hat.

4. Januar 2018

Katzenschnupfen

Loki hat sich aus dem Tierheim Katzenschnupfen mitgebracht. Offenbar hatte man dort schon sowas geahnt, jedenfalls hatten wir vorsorglich einen Gutschein für die Tierarztrechnung mitbekommen. Es ist noch nicht schlimm, er niest lediglich viel und hat eine etwas laufende Nase, und die Tierärztin hofft, dass sich das mit Aufbauspritzen und Homöopathie noch so in den Griff bekommen lässt.
Den Ausflug in die Praxis hat er klaglos über sich ergehen lassen, aber jetzt hat er keine Lust mehr auf menschliche Gesellschaft, nachdem er fies gelinkt und mit Trockenfutter in seine Transportbox gelockt worden war.
Dafür lässt Sherlock ihn auch mal mit aufs Sofa.


Eisbär?

"Was sind das alles hier nur für komische Dinge, die überall rumstehen! Und was ist dieses weiße Felldings? Eine Katze? Ein Eisbär? Schläft der? Oder ist das gar kein Tier? Darf man da vielleicht raufspringen? Ach, ich weiß ja auch nicht ..."
Loki erforscht seine neue Umgebung.


Sie sind da!

Die erste Aufregung ist vorbei - Sherlock und Loki sind jetzt zwei Tage hier, und wir hatten schon jede Menge Spaß.

Vom Tierheim Uhlenkrog in Kiel bekamen wir noch einen großen Transportkorb geschenkt, in den auch Sherlock gut reinpasst; während der kleine Loki tapfer in der Ex-Schleichmeister-Box saß und auf dem ganzen langen Weg nach Hause keinen Ton von sich gab, maunzte der Große herzzerreißend und arbeitete sich an der Badematte ab, die wir ihm als Unterlage reingelegt hatten. Zuhause angekommen, war er dann allerdings als erster aus der Kiste wieder draußen.
Als Eingewöhnungszimmer hatten wir ja das Arbeitszimmer vorgesehen, und die erste Stunde saßen wir auch gemütlich alle beisammen und lernten uns kennen. Es gab für jeden einen Katzensnack, der so große Begeisterung hervorrief, dass die beiden Herren in trauter Einigkeit sofort den Papierkorb auskippten, um sich selbst davon zu überzeugen, dass in der dazugehörigen Verpackung aber auch wirklich gar nichts mehr drin war. Anschließend kam Sherlock zu dem Schluss, dass diese lumpigen fünfzehn Quadratmeter doch wohl nicht alles gewesen sein konnten. Wir dachten uns noch nichts dabei, als er an der Tür Position bezog und, wie wir dachten, sehnsüchtig nach oben guckte. Er nahm aber nur Maß: Ein gezielter Sprung, ein kräftiger Schlag auf die Türklinke, und ruckzuck war nicht nur er draußen, sondern auch Loki, der dann allerdings nach dem zügigen Marsch ins Erdgeschoss von seiner eigenen Courage überholt wurde.
Ganz offensichtlich war das hier seine erste Begegnung mit einem vollständig bemöbelten Menschenhaus, mit Teppichen, Treppen, Türen - und dann auch noch einem Tannenbaum, der aber immerhin schon mal gute Deckung bot.
Sherlock hingegen spazierte sofort zur Terrassentür und machte einen langen Klimmzug, um rauszugucken, dann legte er sich aufs Sofa.


Die erste Nacht verging dann ganz unspektakulär. Die beiden Herren zogen sich wieder ins Arbeitszimmer zurück, wo Loki tatsächlich den Schreibtischstuhl als Schlafunterlage auswählte, obwohl der sich beim Erstkontakt so unerfreulich mobil gezeigt hatte. Sherlock entschied sich für den Katzenkorb. Wir stellten am Morgen lediglich fest, dass die Zeiten rum sind, in denen wir  Lebensmittel offen zugänglich liegen lassen können - die Gefriertüte, in der ein Brotlaib auf der Spüle über Nacht hatte auftauen sollen, war jedenfalls nur noch streifenweise vorhanden und hatte deutliche Krallenspuren.

Gestern dann ging es schon etwas ruhiger zu. Beide Kater leisteten mir beim Arbeiten Gesellschaft, erst im Arbeitszimmer, später dann auf dem Sofa im Wohnzimmer, und auch Loki, der von der Größe seiner neuen Behausung noch ebenso überwältigt ist wie von den ganzen Sachen, die drin stehen, entspannte sich langsam. Es ist allerdings erstaunlich, wie sich das Verhalten der beiden umgekehrt hat: Im Tierheim war Sherlock schüchtern und zurückgezogen, Loki hingegen frech, neugierig und großmäulig. Im Haus spielt Sherlock jetzt seinen "kenn-ich-alles"-Vorteil aus, während Loki plötzlich nur noch aus einem riesigen Paar Augen zu bestehen scheint und erst einmal allem, was sich bewegt, aus dem Weg geht. Eigentlich hätten wir die beiden Tom Sawyer und Huckleberry Finn nennen müssen ...






2. Januar 2018

Alles vorbereitet ...

... für den Einzug unserer neuen Mitbewohner. Der Hauptmensch unseres Schleichmeisters hat uns großzügig mit Kuschelkörbchen, Unterfellbürsten, einem Katzenklo von der Größe einer mittleren Badewanne und allerlei anderen sinnvollen Ausrüstungsgegenständen beschenkt, und aus einem schönen stabilen Versandkarton aus der Weihnachtszeit ist eine Kuschelhöhle geworden. Kater Schleichmeister war Zeit seines Lebens kein Freund von Verstecken, sondern liebte Aussichtsposten, weswegen auch sein alter Kratzbaum keine Höhlen hat, die Sherlock und Loki im Tierheim allerdings sehr gern genutzt haben. Aber vielleicht tut es die selbstgebastelte Variante auch.