28. Januar 2018

Houdini

Statt "mehr Vertrauen wagen" wünschen sich die SchleichTeam-Menschen inzwischen doch, in einen vernünftigen GPS-Tracker investiert zu haben, um Sherlock zumindest virtuell im Blick behalten zu können. Denn wie uns seine frühere Teilzeitversorgerin aus Kiel schon vorgewarnt hatte, ist eine geschlossene Katzenklappe tatsächlich kein Problem für ihn.
Unsere ist derzeit offiziell auf "nur rein, nicht raus" eingestellt, schon allein, damit Loki, der zwar schon ein paar Mal unter Aufsicht durch die Klappe gekrabbelt ist, aber vor dem Draußen immer noch Angst hat, nicht verloren geht. Gestern verblüffte Sherlock uns jedenfalls gründlich, nachdem er um neun zum Frühstück erschien, eine halbe Stunde später nirgendwo mehr auffindbar war und dann um zehn gelassen wieder von draußen hereinspaziert kam.

Eine reife Leistung - die Klappe nach innen aufzuziehen, das erfordert mit den Fingernägeln schon ein bisschen Geknibbel, und mit einer Kralle unters Plastik zu haken und sich das Ding soweit aufzuhalten, dass man drunter durch kriechen kann, hätte ich auch Sherlock nicht zugetraut. Jetzt ist er schon wieder seit gestern Nachmittag auf Tour; es scheint ihm auszureichen, hier einmal am Tag etwas zu fressen zu bekommen und dann ein paar Stunden in seiner alten Transportbox zu schlafen. 

Wir fangen langsam an, uns mit dem Gedanken anzufreunden, dass wir Loki doch weitgehend allein werden erziehen müssen. Für den Kleinen tut uns das sehr leid, denn selbst, wenn Sherlock keine Lust hatte, mit ihm zu spielen, hat Loki schon allein seine Anwesenheit genossen. Aber andererseits wissen wir ja inzwischen, dass Sherlock immer schon ein freiheitsliebender Draußen-Kater ohne festes Zuhause gewesen ist, und offenbar nimmt er hier jetzt sein altes Leben wieder auf, verpflegt sich weitgehend selbst und genießt das Leben auf der Walz. Er dürfte sich trotzdem gerne wieder hier sehen lassen ...