31. August 2018

Besuch!


"Leute, bei uns ist vielleicht was los! Unsere English Aunties sind zu Besuch! Mir war das ja erst ein bisschen unheimlich, als da zwei neue Menschen mit schwarzen Motorradkombis ankamen - die habe ich mir erst mal ganz vorsichtig von meinem Platz hinterm Sofa angeguckt. Aber die sind total nett. Hatte ich mir ja schon gedacht, schließlich haben wir ja von denen unsere ganzen Spielmäuse und die Kuscheldecken und die leckere Grußkarte bekommen, die in der Küche steht und die ich so gerne anknabbere. Und sie haben mir Leckerlis gegeben, mich gestreichelt, von Karen habe ich gestern ein zweites Frühstück geschnorrt, und bei Megan darf ich so richtig schön an den Fingern kauen.
Aber auch sonst ist alles irgendwie anders. Auf der Straße draußen fahren total viele Leute, aber ganz langsam, weil hier in der Nähe ein großes Festival ist. Deswegen durften wir gestern Nachmittag auch nicht raus. Sherlock war sauer, aber so hatte ich wenigstens Gesellschaft, als die Menschen dort hingegangen sind. Als sie dann wiederkamen, habe ich mir erstmal ein neues Paar Füße erobert. Hoffentlich bleiben unsere Aunties noch ein bisschen!"

24. August 2018

Futterneid

"Duuuu, Sherlock?"
"Wfff?"
"Wieso kriegst du immer viel mehr zu fressen als ich?"
"Mampf... schluck ... krieg ich doch gar nicht."

21. August 2018

Vertrauen #4


Bis hierher war es ein langer Weg: Loki, bisher ein begeisterter Verfechter des Krawallkater-Mottos "Wer seinen Menschen liebt, zeigt das mit allen Krallen und Zähnen", findet es unübersehbar schön, dass er den Bauch gekrault bekommt, wo man bis vor kurzem eigentlich nur dann anfassen durfte, wenn man scharf auf ein paar Luftlöcher im eigenen Fell war.

Aussichtsposten


"Also, wenn mich schon keiner auf einen Sockel stellt, dann leg ich mich eben hier selbst hin."

18. August 2018

Risiko


 Während sich Sherlock mit einer Runde Katzenyoga entspannt, lässt er außer Acht, dass seine Rückseite ungedeckt ist. Was Loki auch schon bemerkt hat ...

Schnitzeljagd


Gestern Abend haben Loki und ich den Tracker erfolgreich ausprobiert. Das System funktioniert im Wesentlichen so, dass man mit einem Suchgerät den kleinen Sender anpeilt, den Loki seit Montag am Halsband hat. Das zeigt dann, wenn der Sender sich in Reichweite befindet, die Richtung an, indem er rot und grün blinkt. Das Anpeilen ist ein bisschen trickreich und erfordert eine gewisse Erfahrung - mit Sherlock hat es eigentlich nie wirklich funktioniert, wobei der vermutlich einfach ein zu großes Revier hatte. Mit Loki hatte ich schon einmal einen Reichweitentest gemacht und festgestellt, dass er dann, wenn Loki sich im Haus befindet, etwa 80 Meter weit zu orten ist. Gut zu wissen, falls unser Kleiner also doch einmal irgendwo eingesperrt sein sollte.

Im offenen Gelände reicht der Sender tatsächlich auch noch etwas weiter. Als es gestern Abend dunkel wurde und Loki noch unterwegs war, konnte ich mit dem Suchgerät schon auf der Terrasse feststellen, dass er sich in einiger Entfernung in Richtung Wald befand. Nach etwas Ausprobieren und Suchen führte mich der Tracker an die Einmündung unserer Sackgasse und von dort weiter zum angrenzenden Feld. Ein kurzer Blick hinter den Knick, der das Feld umgibt, und tatsächlich war dort ein schwarzweißer, kleiner Kater auf Mäusefang. Er war ziemlich irritiert, mich dort zu sehen, türmte aber immerhin nicht gleich wieder und ließ sich nach einiger Zeit auch wieder anlocken. Und mit ein bisschen Geduld konnte ich ihn sogar überreden, mir nach Hause zu folgen - wo er dann aufs Sofa  kletterte und sofort tiefenentspannt einschlief.


Das wollen wir zwar nun nicht jeden Abend so machen, aber es ist eine Beruhigung zu wissen, dass wir dann, wenn Loki mal wieder verschwunden sein sollte, die Suche vielleicht etwas leichter haben werden. GPS wäre natürlich wesentlich bequemer - schon zuhause auf dem Handy angezeigt bekommen, wo der Herr gegenwärtig unterwegs ist, wäre echter Luxus -, aber die Sender sind einfach alle zu groß, als dass wir sie einem so kleinen Tier dauerhaft zumuten wollen. Der kleine Peilsender wiegt keine 20 Gramm, und Loki hat sich inzwischen voll und ganz an ihn gewöhnt. Das Halsband dazu ist elastisch und hat einen selbstöffnenden Verschluss, so dass er damit auch nirgendwo hängenbleiben kann.

Langfristig hoffen wir, dass Loki einfach nicht mehr verlorengeht und wir wieder so viel Vertrauen haben, dass das Ding auch wieder wegkann - so war es bei Sherlock schließlich auch irgendwann. Im Augenblick ist es allerdings eine große Erleicherung.

15. August 2018

Unruhe

"Dieser weiße Kasten ist doof! Aber wenn ihr meint, dass ich den tragen soll ..."
Die letzten Tage - schon vor seinem jüngsten Ausflug in den Wald - war Loki unruhig und ängstlich. Morgens fraß er hektisch und nervös, um danach wie der Blitz die Treppe hochzuflitzen und sich erst einmal eine Weile unter dem Gästebett zu verschanzen. Was ihn so erschreckt haben mag, wissen wir nicht, aber einstweilen wollen wir ihn jetzt im Haus behalten, bis er wieder ruhiger geworden ist.

Dass wir ihm gestern ein Halsband umgelegt haben, war eventuell auch kontraproduktiv - andererseits soll er in nächster Zeit erst einmal Sherlocks alten Peilsender auftragen, damit wir zumindest eine bessere Chance hätten, ihn in freiem Gelände wieder aufzufinden, falls er wieder verschwindet. Überraschenderweise hat er sich das Halsband in einem ruhigen Moment sogar ohne Protest umlegen lassen, um dann allerdings den Tracker zu lecken und sich genervt am Hals zu kratzen.

Auch heute Morgen verschwand er gleich wieder im Gästezimmer und kroch unters Bett. Etwas später erschien Sherlock zum Frühstück, stellte verblüfft fest, dass Loki gar nicht wie sonst an seinem Napf herumlungerte, und ging tatsächlich auf die Suche nach seinem WG-Genossen. Nachdem er mir ins obere Stockwerk gefolgt war, wusste er offenbar auch gleich, wo er nachschauen musste: Er schlüpfte unter die herunterhängende Tagesdecke, und Loki erwachte sofort aus seiner ängstlichen Starre und lief zu Sherlock, um den - natürlich - zu lecken. Was der sich willig gefallen ließ. Was tut man nicht alles als großer Bruder. Der Mensch war ganz gerührt.

14. August 2018

Oscarverdächtig


„Duuuu, Sherlock?“
„Was?“
„Danke. Für die Eskorte, mein ich. Ich war ja auch schon auf dem Weg …“
„Schon gut, Kleiner. Ich wollte nur sichergehen, dass du nach Hause kommst, bevor es hell wird. Die Menschen haben sich ziemlich aufgeregt, weißt du.“

11. August 2018

Wieder mehr zuhause


"Hmmmm! Ja, da mag ich es am liebsten. Jetzt noch ein bisschen weiter links ..."
Die große Sommerhitze ist vorbei, und jetzt erinnert sich auch Sherlock daran, dass er seit einiger Zeit ja ein Dach überm Kopf hätte, wenn er wollte, und nicht mehr darauf angewiesen ist, irgendwo draußen Schutz zu suchen. Will heißen, er taucht morgens nur unwesentlich nach Lokis Frühstückszeit auf, nutzt die Tatsache, dass sein kleiner Adoptivbruder dann die erste Runde durch den Garten dreht, um in Ruhe das vorbereitete Fressen zu inspizieren, und geht dann auf die Suche nach menschlicher Gesellschaft. Werktags im Büro, wo der große Kratzbaum mit den Schlafnestern steht, und am Wochenende im Wohnzimmer. Loki hatte zwar bisher für den Schlafplatz auf dem finnischen Teppich gar nicht so viel übrig, aber seit Sherlock dort gern pennt, möchte er auch am liebsten genau da liegen. Oder aber Sherlock ganz nahe sein und dem Großen hingebungsvoll über Minuten den Bart, die Ohren, das Kinn und die Brust lecken, was der inzwischen sogar irgendwie gut zu finden scheint.

Wenn nicht zufällig ein Mensch auf dem Sofa ein Nickerchen macht und Loki sich in eine Kniekehle kuscheln kann, wo ihn keiner sieht.
"Guck mal, Mensch, so liegen wir doch prima. Meinst du nicht, das könnten
wir auch mal nachts probieren? Ich kralle auch nur ein bisschen, versprochen!"

9. August 2018

Regen!


"Leute, was war das denn! Da bin ich noch mal rausgewutscht, obwohl meine Menschen das eigentlich gar nicht mehr wollten, und dann wurde es plötzlich ganz dunkel und hat gerumpelt und gekracht ... Das fand ich aber eigentlich gar nicht so schlimm. Alles Mögliche flog durch die Luft, es gab unheimlich viel, was man jagen konnte! Sherlock, der alte Langweiler, hat nur unter der Zypresse gelegen, jedenfalls, bis da das ganze Wasser runtergelaufen ist. Auf einmal kam nämlich richtig viel Wasser von oben! Ich dachte, das gäbe es schon gar nicht mehr! Dann habe ich doch ein bisschen Angst gekriegt ... und jetzt bin ich völlig durchweicht! Dass meine Menschen mir die Tür aufgemacht haben, als ich über die Terrasse gerannt bin, hab ich erst gar nicht gesehen. Jetzt ist mein einer Mensch auch nass. Ich muss erst mal mein Fell lecken ... aber immerhin gibt's ein bisschen was zu knabbern auf den Schreck!"

7. August 2018

Parcours


"Ohhhhh! Der Mensch hat da auf dem Büffett den Becher mit dem Trockenfutter vergessen! Da muss ich hin! Aber so über eine Stuhllehne springen, das trau ich mich nicht ..."