18. August 2018

Schnitzeljagd


Gestern Abend haben Loki und ich den Tracker erfolgreich ausprobiert. Das System funktioniert im Wesentlichen so, dass man mit einem Suchgerät den kleinen Sender anpeilt, den Loki seit Montag am Halsband hat. Das zeigt dann, wenn der Sender sich in Reichweite befindet, die Richtung an, indem er rot und grün blinkt. Das Anpeilen ist ein bisschen trickreich und erfordert eine gewisse Erfahrung - mit Sherlock hat es eigentlich nie wirklich funktioniert, wobei der vermutlich einfach ein zu großes Revier hatte. Mit Loki hatte ich schon einmal einen Reichweitentest gemacht und festgestellt, dass er dann, wenn Loki sich im Haus befindet, etwa 80 Meter weit zu orten ist. Gut zu wissen, falls unser Kleiner also doch einmal irgendwo eingesperrt sein sollte.

Im offenen Gelände reicht der Sender tatsächlich auch noch etwas weiter. Als es gestern Abend dunkel wurde und Loki noch unterwegs war, konnte ich mit dem Suchgerät schon auf der Terrasse feststellen, dass er sich in einiger Entfernung in Richtung Wald befand. Nach etwas Ausprobieren und Suchen führte mich der Tracker an die Einmündung unserer Sackgasse und von dort weiter zum angrenzenden Feld. Ein kurzer Blick hinter den Knick, der das Feld umgibt, und tatsächlich war dort ein schwarzweißer, kleiner Kater auf Mäusefang. Er war ziemlich irritiert, mich dort zu sehen, türmte aber immerhin nicht gleich wieder und ließ sich nach einiger Zeit auch wieder anlocken. Und mit ein bisschen Geduld konnte ich ihn sogar überreden, mir nach Hause zu folgen - wo er dann aufs Sofa  kletterte und sofort tiefenentspannt einschlief.


Das wollen wir zwar nun nicht jeden Abend so machen, aber es ist eine Beruhigung zu wissen, dass wir dann, wenn Loki mal wieder verschwunden sein sollte, die Suche vielleicht etwas leichter haben werden. GPS wäre natürlich wesentlich bequemer - schon zuhause auf dem Handy angezeigt bekommen, wo der Herr gegenwärtig unterwegs ist, wäre echter Luxus -, aber die Sender sind einfach alle zu groß, als dass wir sie einem so kleinen Tier dauerhaft zumuten wollen. Der kleine Peilsender wiegt keine 20 Gramm, und Loki hat sich inzwischen voll und ganz an ihn gewöhnt. Das Halsband dazu ist elastisch und hat einen selbstöffnenden Verschluss, so dass er damit auch nirgendwo hängenbleiben kann.

Langfristig hoffen wir, dass Loki einfach nicht mehr verlorengeht und wir wieder so viel Vertrauen haben, dass das Ding auch wieder wegkann - so war es bei Sherlock schließlich auch irgendwann. Im Augenblick ist es allerdings eine große Erleicherung.