30. Mai 2023
Unruhe
11. Mai 2023
Rivale
Tatsächlich versuchen wir ja schon, den Stress für Loki einigermaßen im Rahmen zu halten - weil wir um unsere Zimmerpflanzen fürchteten, hatten wir die Fenster im Wohnzimmererker sogar eine Weile im unteren Drittel mit den Plissees zugezogen. Allerdings hat Loki sofort kapiert, dass es reicht, sich oben auf dem Sichtschutz abzustützen, um das Plissee unter sich zusammenzuschieben und sofort wieder den kompletten Durchblick zu haben.
Paul sieht die ganze Lage völlig locker. Für ihn ist unser Haus vermutlich nur eins von vielen - wir wissen von unseren Nachbarn, dass er auch dort die Fensterbretter erkundet und ausspäht, ob sich drinnen was bewegt. Unser Haushalt ist natürlich insofern besonders spannend, dass ein Artgenosse darin herumschleicht. Jedenfalls begehrt er mehrfach am Tag lautstark vor der Tür Einlass. Wenn Loki die Möglichkeit bekommt, sich seinem Rivalen direkt zu stellen, dann taxieren sich die beiden minutenlang - immerhin ohne Fauchen und andere Drohgebärden -, und wenn Loki einen Schritt nach draußen tut, tritt Paul würdevoll den Rückzug an. Kumpels werden die beiden aber vermutlich trotzdem keine mehr.
10. Mai 2023
Open Office
Wenn der Büromensch seinen Arbeitsplatz nach draußen verlegt, ist Loki immer gern dabei. Und nachdem der Mensch es mal mit der entspannten Arbeitshaltung - Füße hochlegen und Laptop auf dem Schoß - probiert, hat er sich gleich einen schönen, neuen, geschützten Schlafplatz gesucht. Was natürlich voraussetzt, dass dieses Arrangement für die nächsten zwei Stunden so bleibt. Die besitzanzeigend ausgefahrene Vorderpfote macht klar, dass irgendwelche lästigen Bewegungen zur Wiederherstellung der Durchblutung mit einem appen Zeh geahndet werden könnten.
8. Mai 2023
Graf Katz gibt sich mal wieder die Ehre
Nachdem er gestern als unberechenbarer Pöbeljohnny dargestellt wurde, muss Graf Katz sich mal wieder von seiner distinguierten Seite zeigen.
7. Mai 2023
Von null auf hundert
Wenn man ihn so auf einem seiner Lieblingsplätze schlafen sieht, dann kann man sich kaum vorstellen, wie viel Tempo Graf Katz entwickeln kann, wenn er am Fenster seinen Rivalen Paul erspäht.
So wie gestern, als wir gemütlich mit Freunden am Tisch saßen, Loki - wie wir dachten, schlafend - hinter mir auf dem Stuhl. Wir hatten den schwarzen Schatten vorm Erkerfenster nicht einmal bemerkt. Loki kam allerdings aus dem Stand auf 30 km/h, hechtete erst von meinem Stuhl auf den der Gattin und von dort auf den Boden, machte eine scharfe Drehung um 180 Grad und sprang auf den Tisch - gut kalkuliert zwischen Pfirsich-Maracuja-Quarktorte, Milchtopf und Kaffeetasse -, sprintete über die ganze Länge der Tischplatte und federte aufs Fensterbrett, um mit energischem Pfotengetrommel an der Scheibe sein Revier zu verteidigen. Alles in gefühlt drei Sekunden und ohne irgendwelche Flurschäden, sieht man von den Nerven der vier Zweibeiner ab, die beinahe einem kollekiven Herzinfarkt erlegen wären. Mein anschließend gehauchtes "Das macht er sonst nie!" war nicht mal gelogen.
5. Mai 2023
Socke
"Wo ich vorhin gerade sagte, dass ich Socken so super finde, hat mein Mensch schnell noch ein Beweisvideo dafür aufgetan ..."
Milch
"Leute, jetzt mal ehrlich: Das ist doch das hässlichste Milchkännchen aller Zeiten! Früher hatten meine Menschen so schöne Krüge aus Porzellan, mit einer schönen Öffnung oben, in die vielleicht nicht immer gleich mein Kopf, aber doch zumindest eine Pfote reingepasst hat. Den grünweißen haben sie irgendwann mal kaputtgeschmissen. Aber die anderen stehen alle noch im Schrank, habe ich neulich gesehen! Trotzdem nehmen sie jetzt dieses pottenhässliche Plastikdings - ich habe überhaupt keine Ahnung, warum!"
Wenn es um Milch geht, ist Loki nach wie vor nicht zu halten ...
Loki hat Geburtstag
"Leute, das gibt's ja wohl gar nicht, mein Mensch hat schon wieder einen ganzen Monat hier nichts aufgeschrieben! Dabei war zwischen mir und Paul so viel los, der nervt mich ja jetzt dauernd! Und es gibt wieder Milch, jedenfalls ein bisschen, und der Frühling kommt so langsam, und man kann draußen wieder Hummeln jagen und in der Sonne liegen und zu den Menschen auf ihre Schaukel krabbeln ...
Heute Morgen hat der Büromensch jedenfalls ganz lange mit mir gespielt - und er hat mir erzählt, dass ich jetzt vielleicht schon sechs Jahre alt bin, was aber ja niemand so ganz genau weiß, weil sich ja keiner um mich und meine Geschwister gekümmert hat, als wir zur Welt gekommen sind. Ich wurde ja erst später im Tierheim auf fünf Monate geschätzt, als ich da Ende September abgegeben worden bin.
Geschenke gab es für mich heute keine, und das ist auch völlig okay - die Menschen wissen ja inzwischen, dass ich gar nicht so viele Spielsachen brauche, weil ich am liebsten sowieso mit den Sachen spiele, die irgendwo rumliegen. Mit Socken zum Beispiel - Socken sind super! Oder mit den Kabeln für dieses Dings, in das der Außer-Haus-Mensch abends so gern reinguckt, dieses Eipett, oder wie das heißt. Das soll ich zwar nicht, aber wenn man danach gehen wollte ... Mindestens ebenso schön ist aber dieses lange Schnürband, das sich ja auch viel schöner festhalten lässt als das glatte Kabel. Oder Schuhe - neulich habe ich den Gartenclog vom Außer-Haus-Menschen durch den halben Garten geschleppt und richtig durchgekrallt. Bei uns zuhause findet sich jedenfalls immer was zum Spielen. Und am Schönsten ist es immer, wenn die Menschen mitmachen.
Die machen sich in letzter Zeit ja wieder Sorgen, dass ich mich allein langweilen könnte. Ich hoffe aber, ich habe ihnen mit meiner Haltung gegenüber Paul deutlich gezeigt, dass ein Artgenosse das Letzte wäre, was ich hier in meinem Revier haben wollte. So, wie es ist, ist das Schleichteam für mich perfekt ...