31. März 2019

Uuuund Sprung!

Zwar hat Sherlock uns gestern auch gezeigt, dass er an einer zwei Meter hohen Flechtwand senkrecht hochlaufen kann, um oben auf den First zu kommen, aber beim Sprung auf seinen Lieblingsplatz hat er es im Moment noch etwas einfacher.



Die konzentrierte Vorbereitung und der gut geplante Sprung haben bei ihm immer etwas herrlich Elegantes.

Frühling


- King of the world: Sherlock betrachtet sein Reich. -
Der Frühling kommt, und mit den wärmeren Temperaturen verlegen Loki und Sherlock ihr Leben nun wieder weitgehend nach draußen. Sherlock kommt das vor allem deswegen entgegen, weil ihn Loki momentan wieder sehr bedrängt und er gerne mehr Ruhe hätte; die Futtersituation ist hin und wieder immer noch sehr unentspannt für ihn. Loki würde gerne mehr mit ihm rangeln, aber Sherlock weicht lieber aus; trotzdem liegen derzeit überall im Haus Fellflusen, die sich die beiden bei ihren Kämpfen gegenseitig ausgerissen haben ...

Daher sind besonders die Plätze beliebt, die für den kleinen Nervsack unerreichbar sind - deswegen hat Sherlock wohl auch sein Fakirbett im Korb mit dem Anmachholz wieder entdeckt, der einsachtzig hoch auf dem Geräteschrank auf der Terrasse steht. Momentan ist der erforderliche Sprung auch gar nicht so aufwändig, weil der Picknicktisch unterm Wohnzimmerfenster eine ideale Stufe bildet.

"Nööö, das piekt gar nicht so schlimm. Ich habe ja ein dickes Fell."
Nachdem Sherlock es sich oben eingerichtet hatte, tigerte Loki eine Viertelstunde lang auf dem Picknicktisch herum und warf sehnsüchtige Blicke nach oben, schätzte die Entfernung ab, traute sich dann aber doch nicht: Er ist und bleibt eben doch ein sehr bodenständiger kleiner Kater.

29. März 2019

Entspannung


"Duuuu, Mensch? Findest du nicht auch, dass Sherlock ganz unanständig entspannt aussieht? Dabei sind wir doch hier, um dir beim Arbeiten zu helfen! So wird das aber doch nichts! Ich könnte ihm aber von hier auf den Bauch springen, das würde ihn bestimmt wecken, und dann würde er mich jagen und wir könnten die Treppe rauf und runter rennen und es wäre hier nicht mehr so langweilig! Na, was meinst du?"
Loki findet, dass man freitags auch mal was anderes tun könnte als arbeiten.

Ruhekissen

"Ja, das ist einigermaßen gemütlich hier.
Das Kissen könnte weicher sein."
Während Sherlock zur Arbeit geht, ist Loki normalerweise im Garten unterwegs oder bewacht im Erdgeschoss den Flur, damit er auf keinen Fall verpasst, wenn es zehn Uhr wird, der Büromensch sich einen Kaffee holt und ihm ein Knabberstäbchen gibt. Heute allerdings spannt er auch mal aus.

Routine

Die morgendliche Routine der Zwei- und Vierbeiner des SchleichTeams sieht derzeit so aus: Loki weckt seine Menschen, wenn es hell wird, mit einem ausdauernden Vortrag aus dem bekannten Guns'N-Roses-Opus ("eeooow eow-eow-eow eeooow sweet kitten of mine"), wartet dann ungeduldig darauf, dass im Erdgeschoss serviert wird, und wenn die Menschen frühstücken und auch Loki endlich (ENDLICH!) über seine 100 Gramm Nassfutter herfallen darf, kommt Sherlock von seiner morgendlichen Runde rein, frühstückt und schlendert dann die Treppe hoch. Kommentar des Außer-Haus-Menschen: "Aha, Sherlock geht zur Arbeit!" Die gestaltet sich dann allerdings, wie man hier sieht, sehr entspannt ...



Nachdem unser Grauer wieder einmal eine Phase hatte, in der ihn Futter so gar nicht interessiert hat, frisst er jetzt wieder recht gut. Das Problem lag unter anderem auch darin, dass Loki wie berichtet den chipgesteuerten Fressnapf für sich erobert hatte, und nachdem seine Menschen ihm fieserweise den Zugang wieder versperrt hatten, suchte er trotzdem ständig Streit mit Sherlock, wenn der in Ruhe fressen wollte - nach Lokis Logik war das jetzt auch sein Futterplatz. Sherlock, der sich ohnehin leicht verunsichern lässt und bei dem es oft schon reicht, wenn irgendwo eine Tür ins Schloss fällt, damit er seinem Napf die kalte Schulter zeigt, zog sich dann jedesmal zurück. Inzwischen hat Loki aber wieder verinnerlicht, dass es hier nichts mehr zu holen gibt, und seitdem schmeckt es auch dem Großen wieder. 

20. März 2019

Klauen bei Kumpels

"Ha! Dein Fressnapf ist jetzt auch meiner!"
Wir hatten uns schon gewundert, dass Sherlocks Fressnapf in den letzten zwei Tagen so peinlich sauber geleckt war, obwohl der Große normalerweise ein, zwei Krümel drinlässt. Heute Morgen haben wir dann den Grund dafür entdeckt: Der Deckel öffnete sich auch für Loki, und der Kleine hat sich, nachdem er seine eigene Portion wie üblich in Rekordzeit vernichtet hatte, begeistert bei seinem Kumpel bedient. Das klappt vor allem deswegen bestens, weil Sherlock zwar morgens in der Regel zuhause ist, wenn seine Menschen aufstehen, es aber als unter seiner Würde betrachtet, darauf zu warten, bis die schnarchlangsamen Zweibeiner mit ihrer Morgentoilette fertig sind und sich im Erdgeschoss einfinden, um Frühstück zu servieren. Daher weckt er zwar seine Menschen gerne um sechs durch ein langsam eskalierendes Crescendo, das mit "Kratz-kratz-kratz ... kratz-kratz-KRATZ ... kratz-KRATZ-KRATZ ... KRATZ-KRATZ-KRATZ" beginnt, dann um ein helles "mmmmiiii!" ergänzt und schließlich mit einem rumpelnden Sprung auf die Türklinke abgerundet wird, geht dann aber, sobald die Klappe um halb sieben wieder offen ist, erst noch einmal eine Runde um den Block und kommt nach einem Stündchen wieder. Normalerweise ist dann Futter in seinem Fressnapf. Nicht, natürlich, wenn Klaumeier Loki vorher zugeschlagen hat.
Wir vermuten, dass Lokis Chip irrtümlich erfasst wurde, als einer von uns beim Befüllen zufällig mal auf die Programmierungstaste statt auf die Öffnungstaste gefasst hat (die liegen etwas ungeschickt nebeneinander, noch dazu hinten am Gerät), während Loki wie üblich den Automaten umkreist hat. Jetzt hat der Spielverderber-Mensch jedenfalls alles auf Werkseinstellungen zurückgesetzt und Sherlock neu einprogrammiert, und Loki wurde das sonst übliche 10-Uhr-Knabberstäbchen gestrichen ...

"Vergiss es, Kleiner, Klauen war gestern!"
"Och menno ..."

19. März 2019

Vollmond


"Leute, ich bin ja kein Schoßkater, aber so liege ich unheimlich gerne - reingekuschelt in die kleine Lücke zwischen meinem Menschen und der Sessellehne, halb auf ihrem Bein, und halte sie fest. Das Foto ist von gestern Abend, da musste ich sie auch ein bisschen beruhigen, denn ich hatte mich etwas verspätet. Ich gehe ja gerne nach dem Abendessen noch eine Runde raus, aber meist nicht lange. Gestern war es aber noch so hell - der Mond war fast voll, man konnte irre gut sehen, jedes Mäusebarthaar und jede Maulwurfsnase, und da war es draußen einfach zu spannend. Irgendwann tauchte aber dann mein Mensch draußen auf, als ich gerade über eins der Grundstücke hinten am Feld geschlichen bin, und wollte mich nach Hause locken. Ich hatte aber noch gar keine Lust. Deswegen habe ich mir auch richtig viel Zeit gelassen und bin immer mal wieder ein Stück zurückgelaufen ... und weil sie sich immer wieder zu mir umgedreht hat, ist sie irgendwann über eine Bordsteinkante gestolpert und hat sich die Knie aufgeschlagen. Da bin ich dann doch ganz schnell zu unserem Haus gerannt und habe dann später ganz viel mit ihr gekuschelt. Das wollte ich ja gar nicht. Aber andererseits ... Sherlock darf immer im Dunkeln raus, und ich bin doch inzwischen auch ganz verlässlich, da muss sie sich doch keine Sorgen machen. Ich komme immer wieder, ich weiß ja schließlich, wo mein Fressnapf steht!"

17. März 2019

Kumpels




"Duuuu, Sherlock ...?"
"Hmmmm ..."
"Schläfst du?"
"Hmmmm."
"Ich hab mich mal hier neben dich gelegt, nur mal gucken, ob es dir gut geht mit deinem Kopf."
"Hmmm. Das ist nett. Ist aber alles okay. Meinem Brummschädel von letzter Woche geht's besser, und jetzt fängt das langsam an zu jucken, das ist ein gutes Zeichen. Wie sieht es denn aus?"
"Also, da sind so drei kleine Löcher, wo die Krallen rein sind, und ein großes Dreiangel, aus dem du geblutet hast, aber inzwischen ist da Schorf drauf."
"Na dann. Sag ich doch."
"Die Menschen waren ja ein bisschen besorgt, weil sie ja auch nicht da waren, als das passiert ist. Aber eigentlich haben wir das doch alles gut hingekriegt, obwohl diesmal nur einmal am Tag jemand gekommen ist, um uns zu versorgen."
"Dafür aber ja unsere Donnerstagsfrau, die magst du doch so gerne."
"Du nicht?"
"Doch, ich auch. Und es war ja auch toll, weil sie sich morgens so viel Zeit für uns genommen hat."
"Du hast dich sogar streicheln lassen, ich war ganz platt ... Tagsüber war es dann trotzdem bisschen langweilig, aber wir konnten ja raus, zumindest bis abends. Ist ganz komisch, irgendwann klemmt unsere Klappe immer, auch, wenn sie den ganzen Tag über gut funktioniert."
"Das ist eine automatische Verriegelung, kleiner Loki. Zeitschaltuhr. Neumodischer Kram, und überhaupt ist diese neue Klappe ein bisschen blöd ... ich habe noch immer nicht rausgekriegt, wie die sich aufhebeln lässt, deswegen bin ich einfach abends etwas länger weggeblieben."
"Wieso willst du nachts überhaupt immer raus? Da haut dir nur einer was aufs Hirn, haste ja gesehen! Du könntest mir einfach Gesellschaft leisten, wir jagen uns dann die Treppe rauf und runter und über das Gästebett und unterm Gästebett, und dann spring ich dir in den Nacken und leck dir den Backenbart ..."


"So viel zu der Frage, wieso ich nachts ganz gerne mal rausgehe. Du pennst doch außerdem sowieso die meiste Zeit. Als ich mit meiner blutenden Rübe wieder rein bin, habe ich dich erst gar nicht wach bekommen. Erst, als ich an meinen Fressnapf bin und die Automatik gesummt hat, hast du gemerkt, dass ich wieder da bin."
"Aber Fressen klauen durfte ich trotzdem nicht."
"Du hast doch jetzt auch einen Futterautomaten. Pünktlich um eins und abends um sechs hat der sich doch immer aufgemacht."
"Jaaaa ... das ist doof, dem Automat kann man nicht um die Beine gehen, und wenn ich 'eooowww' mache, dann interessiert den das gar nicht, da muss ich wirklich immer warten, bis Essenszeit ist."
"Aber sonst war es doch ganz okay."
 "Klar, Hauptsache, es gibt was. Du hattest einen ganzen Berg Fressen bei dir drin ..."
"Für den ganzen Tag halt. Ich teile mir das ein."
"Hm-hm."
"Lernst du auch noch, eines Tages."
"Meinst du, die Menschen fahren jetzt öfter weg?"
"Vielleicht. Aber sie kommen ja wieder. So ein paar Tage kriegen wir doch rum. Die machen gerne mal ein paar Tage irgendwo Urlaub."
"Jaaaa ... ich finde das doof."
"Ich finde es auch schöner, wenn die Menschen da sind und hier ein bisschen Leben ist ... man kann so gut schlafen, wenn im Arbeitszimmer diese Tastatur klappert. Das mag ich."
"Ich liege so gern bei dem Außerhaus-Menschen abends auf dem Sofa und gucke fernsehen. Aber du hast recht, so ein paar Tage schaffen wir. Wir sind ja zusammen. Wir sind Kumpels."
"Hm."
"Sind wir doch? Warte, ich dreh mich mal um."


"Ja, klar. Wir sind Kumpels. Und leck mich jetzt bloß nicht."
"Nee. Aber du darfst deinen Kopf an meinen Fuß legen, wenn der noch so juckt."
"Hm-hm."
"Schnarch ..."

Cool bleiben


"Ja, stimmt, ich hatte da vor einer Woche so eine kleine Reiberei. Kommt ja mal vor, so unter Katern. Und inzwischen bin ich lange genug hier, um mein Revier zu verteidigen: Das Gelände hier bis zum Wald ist mein Hood! Dass da gelegentlich auch mal ein bisschen Blut fließt, das kommt vor. Zu meinen Zeiten in Kiel-Mettenhof hatte ich dauernd irgendwo einen Riss im Fell. Dass mein Mensch jetzt so fürsorglich ist und mir dauernd auf meiner kahlen Stelle rumdrückt, ob da auch ja keine Entzündung drin ist, jaaa ... das ist nett, aber übertrieben. Genau wie diese beiden Spritzen, die hätte ich wahrscheinlich auch nicht gebraucht. Früher bin ich auch ohne all sowas zurecht gekommen. Aber nett ist es ja trotzdem, so umsorgt zu werden. Und auf die Malzcreme-Versorgung hat es sich auch positiv ausgewirkt. Jedenfalls geht es mir richtig gut, kein Grund zur Sorge."

14. März 2019

Rambo mal wieder unterwegs


Wenn es nicht seine eigene Transportbox ist,
hält sich Lokis Kistenphobie tatsächlich sehr in Grenzen.
 "Hey, Sherlock, endlich bist du wieder da ... Du bist doch da drin, oder?"
"Ja, sicher, und wenn du mal von der Gittertür weggehst, kann ich ja vielleicht auch endlich raus!"
"Wo warst du denn?"
"Blöde Frage - wo es in dieser Kiste immer hingeht, beim Tierarzt."
"Ich hab mich nur gewundert, weil ich ja gar nicht mitsollte ..."
"Dir fehlt ja ausnahmsweise mal nichts."
"Dir denn? - Ach so, war das wegen dem Loch da in deinem Kopf?"

13. März 2019

Lieblingsplatz


Abends schläft Loki am liebsten dort auf dem Sofa, wo auch sein Mensch am liebsten sitzt, den er dafür mit geduldiger Pfotenarbeit so lange traktiert und massiert, bis er ihm Platz macht. Unsere Theorie war bisher, dass er die Ecke liebt, weil er sich da so schön an die Kissen anlehnen kann. Nachdem er gestern allerdings eine halbe Stunde in dieser Position geschlafen hat, lässt sich das wohl nicht mehr ganz erhärten ...

6. März 2019

Streik


"Ich bin beleidigt. Weißt du ja wohl."

Bürokater Sherlock streikt. Wegen grobem Vertrauenbruch. Da lag er doch ganz ruhig im Nest auf dem Kratzbaum im Büro, versah seine Pflicht und versorgte seinen Menschen mit guten Vibes, da schlich der sich doch glatt an ihn an und träufelte ihm so eine eklige, stinkende, klebrige Flüssigkeit in den Nacken. Angeblich gegen Parasiten. Sherlock gibt hiermit zu Protokoll, dass er erstens sowieso keine Parasiten hat, zweitens noch niemand an einem Flohbiss gestorben ist und dass es drittens eine völlig unwürdige, erniedigende und reinweg überflüssige Prozedur war. Jawoll. Und außerdem hat er sowieso gerade entdeckt, dass ein Bett sehr gemütlich ist. Und so kann er dem Menschen zeigen, was er von ihm hält, und trotzdem gemütlich pennen. Man muss schließlich auf die richtigen Prioritäten achten.

2. März 2019

Prinzipien



Die Maxime "Der Kater darf nicht ins Schlafzimmer und schon gar nicht aufs Bett" war solange gut durchzsetzen, wie sich Sherlock überhaupt nicht fürs Schlafzimmer interessiert hat, und fürs Bett schon gar nicht. Aber dieses Bild des Friedens kann man nun irgendwie auch nicht stören ...

Vielleicht wollte der Herr ja auch heute morgen um sechs genau das, und nicht etwa was zu Fressen oder raus, als er zehn ausdauernde Minuten lang an der Schlafzimmertür gekratzt hat, bevor er dann irgendwann zum laut rumpelnden Türklinkensprung angesetzt hat. Da die Tür relativ schwergängig ist, hätte es aber wohl zwei oder drei Sprünge um tatsächlichen Öffnen erfordert, und damit hat er es dann doch nicht probiert. Und weil wir ihm auf keinen Fall das Gefühl vermitteln wollen, dass er durch Kratzen und Springen erreicht, was er will, sind wir auch einfach mal stur liegengeblieben. Wir schließen daraus, dass er es bisher noch nicht geschafft hat, die neue Klappe zu überlisten und sich selbst rauszulassen, aber im Moment scheint er auch ganz gern bei uns im Haus zu sein - gestern Abend kam er um zehn von seiner Runde zurück, um sich noch ganz ausgiebig auf dem Teppich zu räkeln und Streicheleinheiten einzufordern.