28. Juni 2018

Heilung


"Leute, ich sag euch, das war ein Stress heute Morgen! Wir mussten schon wieder zum Tierarzt - und das wusste ich auch ganz genau, denn gestern Abend haben die Menschen Sherlock ins Haus gelockt und ihn dann über Nacht nicht mehr rausgelassen, und wenn die das tun, dann ist am nächsten Morgen wieder die scheußliche Kiste dran, das war bisher immer so. Ich dachte, ich bin schlau und hau nach dem Frühstück gleich ab in den Keller, in die ganz niedrige Höhle unter der Treppe, da finden die mich nicht. Haben sie aber doch. Und um die Kiste bin ich auch nicht herumgekommen. Aber ich habe meinem Menschen genau gezeigt, was ich davon halte, und mich während der Fahrt nicht einmal zu ihm umgedreht.

Aber in der Praxis haben sie mir dann endlich den Verband abgenommen. Mein Fell sieht darunter vielleicht aus - ganz gelb und verklebt. Die Wunde ist aber schön rosa und tut auch nicht mehr so weh. Ich darf auch wieder richtig raus - gut, gestern und vorgestern war ich auch schon unterwegs, aber mit dem Pflaster habe ich mir dann doch nicht so viel zugetraut. Jetzt müssen sich die Kleinsäuger bei uns im Revier aber wieder richtig in Acht nehmen! Auf Sherlock ist da ja kein Verlass, der hat sich gestern wegen der Wärme nur soweit bewegt, dass er sich auf dem  Rasen nicht wundliegt. Da muss ich jetzt richtig aufräumen!"

Loki geht es wieder gut.

26. Juni 2018

Ursache und Wirkung



Moby sucht immer noch Anschluss. Nachdem er eben laut miauend im Wohnzimmer aufgetaucht ist - die Terrassentür war wegen des guten Wetters heute kurzzeitig wieder offen -, wartet er jetzt auf der Terrasse auf seine Nachbarn. Die schlafen allerdings - vielleicht gerade deswegen - lieber drinnen ...



Randale

- Hrrrm. Geh weg. Du siehst doch, dass ich schlafe. -

Die neue Woche begann für die Menschen mit viel Unruhe: Weil Montagmorgen wieder ein Tierarzttrip angesagt war, hatte Sherlock ab Sonntagabend Ausgangssperre, denn schließlich können wir nie hundertprozentig sicher sein, dass er von seinen nächtlichen Ausflügen pünktlich fürs Frühstück um sieben zurückkehrt. Nun hatte er sich schon den ganzen Sonntag mehr oder weniger im Haus aufgehalten - da Loki wegen seiner Pfote noch nicht nach draußen soll, ist die Katzenklappe derzeit zu, und Sherlock muss abwarten, bis einer der Menschen ihn rauslässt - und er war daher extrem verstimmt über die Einkasernierung.

Jedenfalls wurden wir schon gegen Mitternacht wieder wach, weil offenbar irgendeiner unserer Vierbeiner mit der geschlossenen Katzenklappe randalierte; da die Terrassentür mit der eingebauten Klappe direkt unterm Schlafzimmer liegt, hört man das ziemlich gut. Wie sich allerdings herausstellte, waren Sherlock und Loki völlig unschuldig an dem Lärm. Sie guckten lediglich Moby interessiert dabei zu, wie der sich von draußen an dem Plastik abarbeitete, das ihm dank der Chipsteuerung ja immer noch den Zugang zum Haus verwehrt. Glücklicherweise trollte Moby sich sich nach ein paar bösen Blicken wieder.

Morgens um halb fünf hatte Sherlock dann gar keine Lust mehr aufs Haus und verbrachte die nächsten zwei Stunden damit, schlecht gelaunt zu maunzen, an der Schlafzimmertür zu kratzen und schließlich mit viel Wumms auf die Klinke zu springen. Wir waren froh, dass der Tierarzttermin schon kurz nach acht anstand und unser Großer danach wieder nach draußen durfte. Was er prompt nur ein halbes Stündchen nutzte, um sich danach in seiner Kartonhöhle im Wohnzimmer von der anstrengenden Nacht auszuruhen. Seine Menschen mussten leider arbeiten.

Loki hat einen neuen Verband bekommen, aber die Tierärztin ist optimistisch, dass er am Donnerstag wieder ganz ohne herumlaufen darf - die Stelle heilt jetzt gut, seit er daran nicht mehr herumkauen kann. Sherlock hat wegen der Caliciviren-Infektion noch immer eine heftige Zahnfleischentzündung, die gerade an den Vorderzähnen fies aussieht. Das Zahnfleich ist hier so geschwollen, dass die kleinen, kurzen Schneidezähne zwischen den Eckzähnen nur noch millimeterweit hervorschauen. Wir hoffen, dass die homöopathische Therapie bald anschlägt und es sich lohnt, dass wir die beiden ganze 12 Mal für Spritzen in die Praxis schleppen. Immerhin klappt es mit der Pillengabe inzwischen auch bei Sherlock zuverlässig - wie alle Katzen kann auch er Malzcreme nicht wirklich widerstehen. Und Loki findet den Transport in der Box und die Autofahrt auch nicht mehr ganz so schlimm - Übung macht den Meister ...

- Also, toll finde ich diese Touren ja immer noch nicht, aber guck mal,
Mensch, ich komme schon ganz bis vorn ans Gitter! -


24. Juni 2018

Fell-Donut


"Was ist denn hier so lustig? Und nein, ich kann keinen Knoten reinmachen. Oder vielmehr, will ich nicht. Ich liege ganz einfach bequem so."

23. Juni 2018

Einbildung


"Leute, ich weiß jetzt, was es heißt, wenn ein Mensch ganz viele Sachen in so ein viereckiges Ding packt und damit aus der Tür geht - er kommt abends nicht nach Hause! Das ist ganz schön übel, und das, wo ich doch mit meiner Pfote immer noch angeschlagen bin und ganz viele Streicheleinheiten gebraucht hätte! Aber immerhin kann ich auf seinem Platz auf dem Sofa liegen, und der andere Mensch ist ganz viel hier im Wohnzimmer und guckt mit mir Fußball. Tolles Spiel, da bewegt sich so viel. Mag ich total. Und Sherlock geht auch nicht so viel raus, weil es nämlich saukalt ist und regnet. Von daher ist es nicht so schlimm.

Aber den Verband hätte mir die Frau, die mich immer so piekt, auch schicker wickeln können. Wegen der Piekeserei ist sie ja nicht gerade weit oben auf der Liste meiner Lieblingsmenschen, aber sie sagt immer total nette Sachen, zum Beispiel, dass sie es schön findet, dass es noch Katzen vom Orientalisch-Kurzhaar-Typus gibt wie mich, die so einen schmalen Kopf haben und so schöne große Ohren, wie früher die Katzenstatuen in Ägypten. Und eben nicht so einen runden Bollerkopp wie gewisse andere, die dann nur das Kindchenschema in den Menschen auslösen, höhö ..."

Loki ist zwar noch leicht gehandicapped, trägt es aber mit Fassung.

21. Juni 2018

Leck-Ekzem


"Damit es mal nicht immer nur um den Krawallo geht: Bei mir ist alles im Lack. Gestern war ich den ganzen Tag auf Tour und bin erst nach Mitternacht wieder durch die Klappe rein - mein untrüglicher Instinkt hatte mir verraten, dass a) es der letzte trockene Tag für eine Weile sein würde und b) am nächsten Morgen schon wieder so eine Transportbox-Tierarzt-Spritzen-Arie anstand, und wenn das der Fall ist, lassen die Menschen mich ja über Nacht nicht mehr raus. War auch so. Das mit den Spritzen soll gegen das entzündete Zahnfleisch sein, das mir aber im Moment gar nicht so zu schaffen macht - Fressen ist lecker, sogar mit der blöden weißen Pille, die da seit neustem immer drin ist. Die lasse ich immer extra lange liegen, bis sie sich so ein bisschen auflöst. Mein Mensch rührt sie dann immer noch mal unters Futter und macht sie klein, dann finde ich sie auch einigermaßen genießbar.

Heute regnet's tatsächlich, deswegen bin ich auch nur ganz kurz raus, kleiner Kontrollgang, damit Moby nicht denkt, wir hätten den Garten aufgegeben, und gleich wieder zurück und in mein Nest. Der Krawallo hat seit heute Morgen keinen Kragen mehr um und macht deswegen auch weniger Alarm, dafür hat er wieder einen Verband am Fuß. Er hat ein Leck-Ekzem, hat die Tierärztin gesagt. DAS wundert mich überhaupt nicht: Der ist ein einziges Leck-Ekzem, mit seiner ewigen Ablabberei! Immerhin kommt er jetzt mit dem Verband nicht mehr den Kratzbaum hoch, und ich habe hier meine Ruhe. Ich meine, er ist ja ein ganz Netter, inzwischen können wir uns ja auch ganz gut, aber dieses Abschlecken immer, das nervt wirklich ..."

20. Juni 2018

Kragen-Upgrade


"Nein! Mit dir rede ich nicht mehr! Du bist gemein! Und komm ja nicht auf
den Gedanken, meine Pfote angucken zu wollen, sonst knurre ich richtig!"

Tatsächlich hat unser Krawallo nicht nur rausbekommen, wie man trotz Kragen Futter klauen, den Kratzbaum erklimmen und Sherlock auf den Kopf hauen kann, sondern auch, wie man trotz 10 cm strategisch angebrachter Behinderungsplastik an die entzündete Stelle an der Hinterpfote rankommt. Weswegen es jetzt die Nummer größer gab und wir testen, ob 12,5 cm mehr ausrichten können. Überraschenderweise war das Austauschen nicht so schwer wie befürchtet; er ließ sich die neue Halskrause ohne großen Widerstand anlegen. Jetzt allerdings hat er gemerkt, was da eben eigentlich passiert ist, und er schmollt ganz fürchterlich mit seinem Menschen.

Nachtrag: Loki ist ein Taktiker, der lösungsorientiert arbeitet. Ein erster Leckversuch endete damit, dass er rückwärts im Kreis hüpfte, weil er an die Pfote nicht herankam. Beim Fressen hat er dann gemerkt, der Kragen ist locker und lässt sich über seinem schlanken Hals ein Stück nach hinten schieben. Darauf folgten dann ruckende Kopfbewegungen, die aber nicht so richtig viel brachten. Jetzt allerdings hat er raus, dass er die Krause auf der rechten Seite zwischen Sofalehne und Schulter einklemmen kann und dann nur noch den linken Hinterfuß gaaaaanz lang machen muss, damit die Zunge wieder die ganze Zinkcreme runterschleckt. Glücklicherweise genügen die vorbereitenden Bewegungen, um den menschlichen Aufpasser meist rechtzeitig auf den Plan zu rufen. Aber die optimale Lösung ist auch die große Halskrause nicht.

19. Juni 2018

Kragen, na und?


"Hattet ihr nicht gesagt, der Krawallo wäre gehandicapped mit seinem Plastikkragen? Wieso hat er mir dann schon wieder auf den Kopf kloppen wollen mit seinen unegalen Pfoten? Er war ganz oben, ich schwör's!"

Tatsache ist, dass Loki unter den gegenwärtigen Umständen zwar nicht sich selbst lecken kann, aber durchaus andere ...

Erleichterung

Man traut seinem Tier einfach viel zu wenig zu. Nachdem ich Loki wegen der Halskrause heute morgen ein kleines Schälchen mit Futter in seinen Trichter gehalten und ihn mit einem Löffel versorgt habe, hat er zwanzig Minuten später den heimkehrenden Sherlock von dessen chipgesteuerten Napf weggedrängt, die Krause unter den Bügel für die Chiperkennung geklemmt, sich damit die Klappe aufgehalten und sich das Futter seines Adoptivbruders geklaut. Will heißen: Die Krause nervt ihn natürlich furchtbar, und man sieht schon jetzt an seinem stumpfer werdenden Fell, dass er sich das nicht mehr lecken kann, aber er ist sonst schon wieder ganz der Alte. Vor allem aber sieht die Wunde viel besser aus. Allgemeine Erleichterung ...

18. Juni 2018

Vertrauen



"Leute, guckt euch das mal an. Das hat mir diese fürchterliche Frau, bei der ich immer auf dem kalten Tisch sitzen muss und die mich dann piekst, um den Hals gemacht. Damit kann man gar nichts machen - nicht richtig sehen, nicht richtig laufen, nicht richtig fressen, und meine Pfote, die so weh tut, kann ich mir auch nicht lecken. Schlimm ist das! Meine Menschen tun so, als ginge es ihnen genauso schlecht wie mir, dabei haben ja nicht SIE dieses Foltergerät um den Hals. Immerhin habe ich total leckere Creme von einem Löffel lecken dürfen, die habe ich vorher noch nie probiert. Und Sherlocks Edelfutter mit der vielen Sauce habe ich auch bekommen. Das war ganz okay. Aber sonst ... dabei haben meine Menschen mir gestern erst dieses scheußliche blaue Ding von der Pfote gezogen, und ich dachte schon, es sei alles wieder gut ..."

Loki Humpelfuß

Loki hat es wieder erwischt - schon vor einigen Tagen hat er sich an der linken Hinterpfote verletzt. Nachdem wir erst dachten, es wäre nur ein Kratzer und würde wieder heilen, entzündete sich die Wunde dann aber doch, blutete immer wieder und fing schließlich an zu eitern. Letzten Freitag sind wir dann doch zum Tierarzt, und weil er natürlich an der Wunde leckt wie ein Weltmeister, sagte unsere Tierärztin da schon das böse Wort: Halskrause. Weil ich dachte, ein Verband wäre weniger schlimm, schlug ich vor, die Stelle nach dem Verarzten abzudecken.Woran man vermutlich merkt, dass wir noch nicht katzenerfahren sind.


Loki war völlig verstört über dieses Ding an seinem Bein, das sich nicht abschütteln und nicht abstreifen ließ. Wir waren kaum zuhause, da flüchtete er vor uns erst unters Sofa, dann in den Keller unter die Treppe hinter dem einen vergessenen Altreifen und knurrte, sobald sich ihm jemand näherte.Und Trockenfutter durfte man ihm schon gar nicht mehr anbieten - immerhin hatten wir ihn damit ja in die Küche gelockt, um ihn in die Transportbox zu setzen.

Am Samstag hatte er sich dann wieder soweit erholt, dass er sich anfassen ließ. Aber er blieb in ständiger Habacht-Stellung, der Schwanz peitschte unablässig von einer Seite zur anderen, und erst am Samstagabend traute er sich wieder zu seinem Menschen aufs Sofa - zu dem Außer-Haus-Menschen, der beim Tierarzt nicht dabei gewesen war -, kuschelte sich hinter dessen Beinen ein und schlief.

Gestern Abend nahmen wir ihm dann unter viel Gezappel, Geknurre und Gefauche den Verband ab, was er dann anschließend immerhin damit honorierte, dass er ganz normal wie immer auf dem Teppich im Flur ein Schläfchen hielt. Misstrauisch war er immer noch. Und so richtig gut sah die Wunde auch noch nicht aus.

Heute dann der nächste Tierarzt-Check. Wenigstens ließ sich unser Kleiner widerstandslos in die Transportbox verfrachten. Die Tierärztin salbte ihm die Wunde ein und sagte wieder das böse Wort: Halskrause. Bei dem ich jetzt auch nicht mehr widersprach. Tatsächlich war Loki nicht in heller Panik, als wir ihn zuhause wieder aus der Kiste gelassen haben, aber dafür völlig verunsichert. Der durchsichtige Kragen irritiert ihn verständlicherweise fürchterlich, und die ersten fünf Minuten ging er nur rückwärts und kam erkennbar überhaupt nicht zurecht mit dem Ding. Seine beiden Menschen litten bei jedem Schritt mit ihm mit. Wie das mit Fressen und Trinken werden soll, müssen wir mal sehen - ihm den Kragen abzunehmen, wäre sicher leichter als mit dem Verband, aber ob wir es schaffen würden, ihm das Ding wieder über den Kopf zu ziehen, bezweifeln wir doch stark. Aber vielleicht gewöhnt er sich ja auch ein bisschen daran, auch wenn es im Moment noch nicht so aussieht. Immerhin hat er schon herausbekommen, dass man auch mit Halskrause unters Gästebett passt ...

13. Juni 2018

Lang, länger, am längsten

"Ich sag doch, Sherlock, ich bin gewachsen und so groß wie du! Nein, größer! Viel größer!"


"Seufz ..."


"Na gut. Dafür leck ich jetzt wieder dein Ohr ..."


Nachdem Loki und Sherlock an den heißen letzten Tagen fast nur draußen waren, finden sie bei 15 Grad Außentemperatur auch das Haus wieder schön - und genießen sogar ihre Nähe. Inzwischen hält Sherlock tatsächlich huldvoll still - vor allem dann, wenn Loki ihn nicht nur an den Ohren, sondern unter dem Kinn leckt.

11. Juni 2018

Die Kamera liebt dich, Baby!


Ohne Story, einfach so: Mein aktuelles Lieblingsfoto von Sherlock. Manchmal lohnt es sich doch, statt mit dem Handy auch mal wieder mit einer "richtigen" Kamera zu fotografieren.

9. Juni 2018

... und einer fummelt überall

"Leute, ich glaube, ich habe da was ganz Besonderes entdeckt! Wisst ihr, worauf ich hier sitze?"


"Ein Kanaldeckel? Blödsinn, was soll das denn sein! Nein! Guckt euch doch mal diese Löcher an! Das ist ein Fummelbrett! Ein riesiges, im Boden eingelassenes Fummelbrett! Wie klasse ist das denn! Da ist garantiert in jedem Fach eine Maus, mindestens, oder sogar ein ganzer Thunfisch!"



"Hm, aber die Fächer sind alle leer ... Oder vielleicht komme ich nur nicht tief genug?"



"Eijeijei. Jetzt ist es endgültig soweit bei dem ..."

 

Der eine fummelt, der andere nicht


"'Kann die Intelligenz Ihrer Katze fördern?' Hallo? Als ob ich das nötig hätte. Kannst du wieder wegstellen, das Ding. Klar weiß ich, dass da was zu fressen drunter ist. Aber ich wette, das bekomme ich auch ohne das stundenlange Gepfötel. Damit soll sich der Krawallo amüsieren. So etwas ist völlig unter meiner Würde."

Buddelnase


Die schwarze Nase hat Loki jetzt schon seit einigen Tagen. Wenn er frisch aus dem sandigen Beet kommt, passen die Pfoten bestens dazu. Wir wollen uns gar nicht ausmalen, wie er aussehen würde, wenn wir nicht dieses phänomenal trockene Wetter hätten.

Neues Fummelbrett



Loki hat ein neues Fummelbrett und frühstückt heute mal auf der Terrasse.

7. Juni 2018

Warmes Wetter


"Duuuu, Sherlock?"
"Was?"
"Ist dir auch so warm?"
"Hm."
"Ist das jetzt schon so richtig Sommer? Ich kann mich an meinen ersten nicht so richtig erinnern, da war ich ja noch ganz klein. Aber wenn ich uns jetzt so angucke, dann bin ich echt schon genauso groß wie du."
"Beim Film nennt man das Forced Perspective. Bilde dir mal keine Schwachheiten ein."
"Hä? Was fürn Forst? Na, ist ja auch egal. Du, wenn dir richtig warm ist, könnte ich dir die Pfoten lecken. Das kühlt bestimmt."
"Lass das."
"Ich will ja nur nett sein."
"Manchmal glaube ich, diese blöde Rachenentzündung haben wir beide nur, weil du alles anlabberst. Da muss man sich ja was einfangen."
"Gar nicht wahr! - Guck mal, ich leck bloß so ein ganz kleines Bisschen, hier an deiner großen Kralle ..."
"...seufz..."

Room Service



Da Sherlock wegen seiner Rachenentzündung - oder auch wegen der Wärme oder auch nur so - mal wieder zum Fressen überredet werden muss, gab es heute Abend Room Service an seinem Wochenendhäuschen, sprich, der kleinen Katzenhütte auf der Terrasse. Tatsächlich war er auch dafür zu gewinnen, eine ordentliche Portion Trockenfutter zu verspeisen (warum er mit entzündetem Hals und entzündetem Zahnfleisch lieber sowas Hartes kaut als das weiche Luxusfutter von Royal Canin, erschließt sich uns zwar nicht, aber so isses halt). Und sozial wie er ist, ließ er für Loki noch eine kleine Portion in seinem Becher, die der kleine Krawallo natürlich sofort entdeckte.

Während Sherlock gut kalkuliert mit der Pfote zufasst und sich die Krümel elegant rauspfötelt, hat Loki eine andere Methode, die seinem Fußballertalent entgegenkommt, das er mit seinen zahlreichen Bällchen schon immer unter Beweis stellt: Wenn man so einen Plastikbecher über den Boden dribbelt, fällt das Futter auch ziemlich schnell raus. Am Schluss wollte er es dann auch noch mal mit auf Sherlocks Art probieren, aber da war dann leider nichts mehr drin ...


6. Juni 2018

Selbstbedienung


Offenbar ein neuer Trend, dass die Jungs meinen, sie könnten sich auch gut selbst versorgen. Nachdem wir beide gestern nach dem Abendessen im Haus gehalten hatten, weil heute Morgen schon früh Impfen beim Tierarzt angesagt war, lag beim Aufstehen eine Packung Leckerlis aufgeknackt auf dem Küchenfußboden. Manchmal wünscht man sich eine Überwachungskamera - wir wüssten zu gern, wer von den beiden bei solchen Aktionen eigentlich die treibende Kraft ist. Chefverantwortlicher für jede Art von Krawall und Mundraub ist ja eigentlich Loki, aber so eine konzertierte Aktion - Dose auf dem schmalen Schuhschrank erspähen, raufspringen, runterwerfen, aufknacken - klingt wiederum eher nach Sherlock.

Der hat erfreulicherweise auch wieder Hunger, erfreulich vor allem deswegen, weil er laut Tierärztin die ersten Anzeichen einer neuerlichen Rachenentzündung zeigt, die Loki schon wieder richtig voll erwischt hat. Damit hatten wir gerechnet - schon vor einem Vierteljahr hatte der Laborbefund bei beiden eine Infektion mit Caliciviren ergeben, und dabei handelt es sich offenbar um einen Erreger, der ähnlich wie Herpes dauerhaft im Körper bleibt und bei Stress immer wieder ausbricht. Und Stress herrscht dank des Moby-Stalkings leider immer noch reichlich. Jetzt wollen wir es auf den Vorschlag unserer Tierärztin hin mit einer homoöpathischen Behandlung versuchen, die im besten Fall dauerhaft eine Neuerkrankung verhindert. Dass Loki dafür dann noch einmal zum Tierarzt muss, haben wir ihm vorsichtshalber noch nicht gesagt; er schmollt heute dauerhaft mit uns, wollte sich nach dem Nachhausekommen nicht einmal mit einem Leckerli bestechen lassen und hat sich jetzt irgendwo verkrochen. Da werden wir noch ein bisschen Vertrauen aufbauen müssen, und vielleicht wäre es auch nicht die schlechteste Idee, nach dem schon etwas ausgereizten Männchenmachen das Klickertraining auf die Transportbox auszuweiten ...

5. Juni 2018

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser




Der Schleichmeister aus dem Off:
"Ladies, ich wollte nur noch schnell in Erinnerung rufen: Meine Spezies ist bekannt dafür, bei der Jagd ganz viel Geduld zu haben. Das heißt zum Beispiel auch: Wenn man als Hauskatze lebt, dann wiegt man seinen Menschen in Sicherheit, bis er dann doch die Kellertür auflässt, weil er darauf vertraut, dass die Vierbeiner die Trockenfuttertüten oben auf dem Schrank in einem Karton nicht finden. Vielleicht hat der Mensch mit der Vermutung recht. Vielleicht aber auch nicht. Ich würde jedenfalls mal nachsehen, ob ... Habt Ihr schon. Na, dann ist ja gut."

Offenbar war in den letzten Tagen im Keller Selbstbedienung, was uns zumindest erklärt, wieso Sherlock bei den regulären Futterzeiten gar nicht so viel Hunger gehabt hat.

4. Juni 2018

Loki ist langweilig


 
"Leute, ist das mal wieder öde hier! Sherlock ist zwar eben auch wieder ins Haus gekommen und hat sich zum Büromensch und mir ins Arbeitszimmer gelegt, aber er pennt wieder nur. Dabei habe ich ihm zwei Minuten lang den Kopf geleckt, und er hat trotzdem weiter so getan, als ob er schläft! Reife Leistung, ich bin mit meiner Zunge zwei Zentimeter tief in jedes Ohr, ich kann euch sagen, das hält nicht jeder aus! Aber der ist ja so duldsam ...


Na gut, dann habe ich die Dusche meiner Menschen inspiziert. Bisschen Wasser ist  noch drin, aber hier ist gar nichts, womit man rummatschen kann, so wie draußen bei dem schönen Vogelbad. Da kann man in einer Minute aus klarem Wasser so klasse Dreck machen, wenn man immer mit den Pfoten ins Beet und dann wieder ins Wasser geht, habe ich rausgefunden.


Also wieder zurück zu den anderen ... rauf auf den Sessel, auf den kleinen Schrank und von da reinhangeln ins Regal ... bisschen eng hier, vielleicht kann man eins der Bücher rauswerfen. Hm, mein Mensch guckt so, als fände er das nicht so toll. Anknabbern vielleicht? Nein, das ist offenbar auch nicht gut ... Hach. Öde öde öde ... Dann penn ich halt auch eine Runde."

1. Juni 2018

Loki sucht Abkühlung

Der Schleichmeister aus dem Off:
"Ladies, ihr wisst ja, es heißt, Katzen sind wasserscheu. Das ist aber gar nicht bei allen so. Bei Loki habt ihr ja öfter schon gesehen, dass er am liebsten in die Dusche klettert, wenn ihr gerade raus seid und noch ein bisschen Wasser auf dem Wannenboden steht. Draußen kann das aber auch eine ziemliche Sauerei werden. Ach, wisst ihr schon? Na, dann ist ja gut ..."