Krawallooooo!

Eigentlich ist Loki inzwischen ja ein erwachsener Kater, der längst nicht mehr so krawallig drauf ist wie noch vor einem Jahr. Aber wenn sein alter Erzfeind plötzlich wieder da ist, der ihm immer über den Kopf streicht, wenn er auf seiner Lieblingsmatte in der offenen Terrassentür liegt, dann erwacht in ihm der alte Kampfgeist.

Normalerweise gewinnt am Ende doch immer der Vorhang, weil der sich von seiner Klettbefestigung löst und Loki irgendwann auf den Kopf fällt. Aber das hat ein beherzt zugreifender Mensch dieses Mal noch rechtzeitig verhindert.

Showdown

Zwar gibt es immer noch regelmäßig Stress zwischen Loki und Moby, aber offenbar fangen auch die beiden allmählich an, sich zu arrangieren - was auch gut ist, denn der Büromensch ist heute mit Moby fremdgegangen und hat den alten Herrn gestreichelt, weil er sich laut maunzend zu ihren Füßen auf dem Rücken gewälzt hat - ein Anblick, dem kein Katzenfreund hätte widerstehen können.

Vielleicht war Moby ja auch deswegen entspannt, als er am Nachmittag dazukam, als Loki gerade auf Mäusejagd war. Jedenfalls mischte er sich nicht ein, sondern setzte sich lediglich hin und guckte zu - und so war die Maus letztlich die einzige, für die die Sache diesmal nicht gut ausging.

Was uns dabei auch noch erstaunt: Besagte Maus war das dritte Beutetier, dem Loki heute in unserem Beisein den Garaus gemacht und das er aufgefressen hat. Wieviele er vielleicht noch erlegt hat, ohne dass wir das mitbekommen haben - wer weiß. Nun versuchen wir ja gerade, unseren kapitalen Herrn etwas kürzer zu halten und seine Futterrationen zu reduzieren, damit er uns nicht noch mehr in die Breite wächst. So wird das dann natürlich auch nichts. Wobei Mäuse ja zumindest low-carb sein sollen ...

Und noch mal Gewitter

Nein, Loki wollte nicht rein, als seine Menschen ihn gerufen haben, weil sich der Himmel doch ziemlich verfinsterte. Er wollte das Gewitter und die haselnussgroßen Hagelkörner unter der Zypresse abwarten. Und schon wieder richtig nass werden. Genau wie Sherlock, der allerdings zum besagten Zeitpunkt schon ein paar Stunden unterwegs gewesen war, aber ebenso wie Loki zügig nach Hause kam, als der Regenguss etwas nachließ.

"Komm, ich leck dich trocken ..."
"Leck dich selber!"
"Phhh, dann mach ich dich erst mal richtig nass ..."

Gartenfreuden

"Mein Reich!"

"Leute, es wieder Sommer, und ich finde das so richtig toll! Es ist warm draußen, es sind total viele Insekten unterwegs, und ich habe inzwischen so einigermaßen raus, welche nicht wehtun, wenn man mit der Pfote draufkloppt. Letztes Jahr bin ich ja zweimal fies gestochen worden ...

Was aber besonders super ist: Sherlock ist ja immer viel mehr draußen als ich, und der ist gar nicht so miesepickerig in letzter Zeit, sondern verbringt sogar freiwillig Zeit mit mir. Dafür habe ich mir auch ein bisschen abgewöhnt, ihn dauernd zu lecken, weil ich inzwischen glaube, immer steht er gar nicht so drauf. Manchmal ja schon, dann schnurrt er ja auch wie wild, aber manchmal will er wohl einfach nur so rumliegen. Versteh ich zwar nicht, aber bitte, soll er. Schließlich will ich mich ja auch nicht aufdrängen.

Manchmal sucht er so richtig meine Nähe, das ist irgendwie neu. Wir haben ja auch viel gemeinsam, zum Beispiel finden wir beide eher harte Schlafplätze super. Wir hätten ja genug mit Polstern oder Decken im Angebot, auch draußen. Aber Sherlock mag immer noch sein Fakirbett mit dem Anmachholz, und ich liege auch gerne einfach so auf einer Pritsche - das ist nicht so warm. Jedenfalls leisten wir unserem Büromensch gerne Gesellschaft, die liest jetzt ganz viel draußen. Das einzige Problem ist, wenn die Terrassentür offensteht, dann kommt dieser graue Fiesling von nebenan, schleicht ins Wohnzimmer, beschnüffelt Sherlocks Fressnapf und schiebt den durch die Gegend. Weil er aber an das Futter ebenso wenig rankommt wie ich, hat er dann noch schlechtere Laune als sonst und pöbelt richtig mit mir rum. Dabei kann ich doch auch nichts dafür.

Aber sonst ist Sommer wirklich großartig, vor allem in meinem schönen Revier!

Gewitter

Glücklicherweise riechen nasse Katzen nicht so wie nasse Hunde. Nachdem Loki den ganzen Tag den Gewitterschauern aus dem Weg gegangen ist, hat ihn der letzte Regen des Tages dann doch erwischt. Aber er hat sich ganz rücksichtsvoll zehn Minuten lang zumindest einigermaßen trockengeleckt, bevor er sich auf dem Sofa an seinen Menschen gekuschelt hat.

Besuch bei Nachbars

"Hallo, du! Ich heiße Loki, und ich wohne
da schräg gegenüber mit meinem Kumpel Sherlock!
Wir sind beide nett und mögen Gesellschaft - also ich,
Sherlock nicht so, aber der tut auch nichts. Du kannst
gerne mal in unserem Garten vorbeischauen!"

Noch ein Haus weiter als Moby und Timmy wohnt seit ein paar Wochen Trixie, eine etwas ältere Katzendame, die bisher nur mit ihren Menschen nach draußen geht und vor der neuen Umgebung noch Angst hat. Dass Moby auch bei ihr schon ins Haus kommen wollte, hat sie wohl ziemlich eingeschüchtert, aber der kleine schwarzweiße Kater, der heute Morgen bei ihr vorbeigeschaut hat, scheint ihr ganz sympathisch zu sein.

Dschungelszene

"Klar bin ich schon wieder im Rosenbeet, Mensch. Und es hat heute Nacht richtig heftig geregnet, deswegen ist das Wasser doppelt lecker. Keine Sorge, ich komme sofort rein, schon allein, weil das Pfotenmuster auf dem Laminat nicht so schön wird, wenn ich erst warte, bis die Zehen wieder trocken sind."

Revierkämpfe

"Isser weg?"
"Ich glaube, ja."
"Danke, Sherlock, du bist echt ein Kumpel!"

Die Revierrangeleien zwischen unseren beiden Herren und den beiden Jungs von Nachbars gehen in die nächste Runde. Nachdem am Sonntag Loki von Moby und dessen neuem Mitbewohner Timmy auf der Terrasse in die Ecke gedrängt worden war und es großes Geschrei, Gefauche und Geknurre gab, hat Moby gerade im Alleingang versucht, Loki zu überfallen, dabei aber übersehen, dass Sherlock gut getarnt auf seinem Ausguck oben auf dem Geräteschrank lag. Und tatsächlich ist der seinem kleinen Bruder zu Hilfe gekommen und hat versucht, die Sache mit Niederstarren zu klären, was Moby zumindest soweit verwirrt hat, dass er sich verkrümelt hat. Loki hat Sherlock daraufhin dankbar geleckt.

Terrassenrevier

 "Wie bist du da nun wieder raufgekommen? Menno! 

Da komm ich ja überhaupt nicht an dich ran!"

"Das ist auch Sinn und Zweck der Übung, kleiner Loki. Schließlich wollte ich zuerst nur zu dir auf den Tisch. Aber da hast du ja diesen Aufstand gemacht und wolltest mir schon wieder ans Fell. Und hier kannst du mich nun mal nicht weiter nerven. Davon abgesehen kann man sich hier noch wunderbar sonnen, auch wenn die Terrasse schon im Schatten liegt."

 

"Im Vertrauen, Mensch: Mir graut von dem Tag, wo er raushat, wie man - so wie ich - senkrecht an der Flechtwand hochgeht, um es sich hier oben gemütlich zu machen. Aber vielleicht habe ich ja Glück, und er bleibt noch ein wenig länger ein überzeugter Bodenturner."

Aufs Wort hören

"Hallo, Mensch! Hast du mich gerade mit 'Loki, komm rauf' auf den Tisch
eingeladen? Das finde ich aber nobel von dir, ihr seid doch sonst immer so
eigen, wenn unsereiner mal auf den Tisch klettert. Aber du freust dich
ja richtig - etwa, weil ich sofort auf meinen Namen gehört habe?"

"Und dann steht hier auch noch was zu trinken, das wird ja immer besser!"

 

"Was ist denn das hier drin überhaupt? Das ist so braun, aber kein Kaffee ...
den trink ich ja immer gerne bei unserer Donnerstagsfrau. Nee, ich glaube,
die Plörre mag ich gar nicht. Aber der Platz hier ist trotzdem sehr schön!"

Timmy

Das ist Timmy. Er wohnt seit ein paar Monaten nebenan bei Moby und ist uns gegenüber noch sehr scheu, patrouilliert aber inzwischen öfters unseren Garten. Nachdem wir ja eigentlich dachten, er könnte vielleicht auch ein ganz netter Gefährte für Loki sein, der bei Sherlock ja meist auf Granit beißt, wenn er den zum Spielen verlocken will, scheint er sich aber eher an Mobys Ruppigkeit zu orientieren: Heute Morgen gab es auf der Terrasse einen wilden, lauten Katerkampf, bei dem Loki mit dem Rücken zur Klappe, den Schwanz wie eine Flaschenbürste gesträubt, Moby und Timmy zusammen gegenüberstand. Das ist nicht fair, Jungs.

Lustig ist allerdings, dass es in beiden Haushalten jetzt einen grauen und einen schwarzweißen Tiger gibt, wobei sich Timmy und Loki auch auf einige Entfernung etwas besser voneinander unterscheiden lassen, weil Timmy ein schwarzbuntes Gesicht hat.

Gartenarbeit

 

"Mein Mensch buddelt im Garten! Das mach doch sonst nur ich!"

"Aber vielleicht hat sie hier was versteckt?"

"Oder hier noch weiter hinten?"

Platzangst

"Duuuu, Sherlock?"
"Hm? - Bist du schon fertig mit der Körperpflege?"
"Bisschen leck ich mich noch. Ist hier ja ein schöner Platz dafür. Ich bin jetzt wieder einigermaßen entspannt."
"Das hat ja gedauert dieses Mal. Ist doch schon zwei Tage her, dass wir beim Tierarzt waren."
"Das ist immer so fies! Ich wusste ja schon, dass was im Busch ist, als morgens plötzlich die Klappe zu war!"
"Unsere Menschen haben ganz schön viel Vertrauen in uns beide. Immerhin haben sie erst nach dem Frühstück zugemacht. Wenn wir spät zum Fressen gekommen wären, hätten sie ein Problem gehabt."
"Nächstes Mal weiß ich das ... Das war so gemein. Ich kriege Panik in dieser Kiste, das weiß unser Mensch doch, wieso steckt sie mich da immer wieder rein ..."
"Weil sie dringend will, dass du ihr den Arm zerkratzt und ihr auf die Füße pinkelst. Wobei, das hast du schon schlau angefangen, in die Box pinkeln ist viel hässlicher für alle Beteiligten, die nachher mit dir im Auto hocken müssen, den Fußboden kann man ja schnell mal aufwischen."
"Ich hatte Angst! Da kann einem doch sowas mal passieren!"
"Ich sag doch auch gar nichts."
"Du machst so ein Gesicht!"
"Ach was."
"Ich weiß überhaupt nicht, wozu das gut sein soll. Du quengelst im Auto alle zehn Sekunden 'Miiii - Miiii', und dann sitzen wir in diesem Raum, in den sie auch Hunde reinlassen, die jiffeln und kläffen ..."
"'Miiii'? So bescheuert höre ich mich ja wohl nicht an!"
"Aber haargenau! Miiii! Wie ein drei Monate altes Kitten!"
"Weißt du, manchmal überspannst du den Bogen, Sonnyboy. Ich bin völlig tiefenentspannt bei diesen Trips."
"Du rennst durch die ganze Praxis! Das machst du doch auch aus Schiss!"
"Ich bin nur neugierig."
"Du wolltest bloß nicht gewogen werden."
"Wozu denn auch. Ich halte mein Gewicht. Viel Sport draußen und Intervallfasten, sag ich dir."
"Phhh."
"Jedenfalls habe ich kein halbes Kilo zugenommen."
"Phhh. Und wenn schon. - Aber die Menschen machen richtig ernst, die haben mir meine ganzen Leckerlis gestrichen."
"Wenn keiner guckt, kannst du mal wieder bei mir naschen."
"Du bist ein Kumpel, Sherlock! Ich habe doch immer so einen Hunger ..."
 "Bist du deswegen so beleidigt immer wieder unters Gästebett abgehauen? Weil es keine Snacks mehr gibt?"
"Nein, bloß dann, wenn der Mensch in den Keller gegangen ist, weil da doch die teuflische Kiste steht, ich dachte ja immer, ich muss da wieder rein ..."
"Ich glaube, da kannst du ganz locker sein. Die Ärztin hat gesagt, unsere Zähne sind okay. Ich war ja auch froh, letztes Mal wollte sie schon wieder so viele Spritzen geben, aber das wollte unser Mensch nicht, weil sie weiß, wie dich das stresst, wenn du da hin musst. Deswegen hat sie ja neue Tabletten ausprobiert."
"Dieses weiße Zeug im Futter?"
"Genau. Und das hat auch geholfen."
"Zugegeben, ich fühl mich auch richtig gut. Ich könnte richtig zuschlagen, so fressenstechnisch. Und ausgerechnet jetzt gibt's so wenig!"
"Isso, kleiner Loki."
"Seufz ..."

Sonntag

Nachts ist ja das Schlafzimmer noch immer Sperrgebiet für die Herren. Sonntagmorgens aber mag das Schleichteam - abgesehen von Sherlock - gerne ein bisschen gemütlich in den freien Tag hineinbummeln. Und Loki hat sich ausgebeten, dass er sein eigenes Kissen bekommt: Er schläft ja gern in ganz menschlicher Haltung mit leicht erhöhtem Kopf. Nur eine Decke mag er nicht.

Katzenminze

"Duuuu, Sherlock ...? Hihihihi! Duuuu ...."
"Hmmmm?"
"Hihihihi, liegst du hier schon die ganze Zeit rum? Ich wollte mich mal an dich ranknabbern, hihihihi ..."
"Sag mal, frisst du das Zeug hier etwa im großen Stil?"
"Naja, wieso denn nicht? Das riecht total lecker!"
"Das ist Katzenminze, klar riecht das lecker!"