31. März 2022

Nähe

"Alles meins - mein Platz, mein Sessel, mein Mensch!
Und komm ja nicht auf den Gedanken, jetzt aufstehen zu wollen!"

"Duuu, Sherlock! Wo ich hier gerade so gemütlich liege ... kanntest du das eigentlich auch? So nahe bei einem Menschen zu sein?"
Ich glaube, da hast du mir tatsächlich was voraus, kleiner Loki. Es gab immer mal ein paar Menschen, die ich nett fand, unsere nachher ganz besonders, aber ich hätte wohl noch ein bisschen mehr Zeit gebraucht, um mich so anzuschmusen, wie ich das bei dir hier sehe. Der Schleichmeister hat mir allerdings gesagt, dass er immer sehr, sehr gerne ganz nahe bei den Menschen war.
"Ist der denn bei unseren auch auf den Schoß geklettert?"
Nein, aber er hat sich sehr gerne im Bett angekuschelt, sagt er.
"Das soll ich nicht. Da jagen sie mich immer raus."
Loki, das stimmt doch gar nicht. Sie jagen dich nur raus, wenn du anfängst, zu krallen und zu beißen und herumzuspringen. Und rausjagen würde ich das auch nicht nennen ...
"Naja! Sie tun so, als wollten sie mir nebenan ein Leckerli geben! Das ist sogar noch fieser als rausjagen, das ist Vorspiegeln falscher Tatsachen, weil ich dann meistens nämlich gar keins kriege, obwohl ich gleich hinter ihnen hergerannt bin! Und dann machen sie die Tür zu, und ich kann gar nicht mehr mit ihnen schmusen."
 
"Siehst du meine Krallen, Mensch? - Die sind nur Tarnung.
Ich tu nichts, ich will nur spielen ..."

Du schmust ja auch nicht. Du benimmst dich im Bett wie der letzte Fürst, das meinte neulich auch der Schleichmeister.
"Guckt der mir hier etwa auch zu? Das ist Stalking! Ich habe doch auch eine Privatsphäre!"
Der muss doch auch hin und wieder nach seinen liebsten Teilzeitmenschen sehen, sagt er.
"Redet ihr dann über mich, oder was?"
Gelegentlich. Und dann fragen wir uns, wieso du auf dem Sofa so gemütlich mit den beiden kuschelst, aber im Bett jedes Mal so ein Theater machst.
"Ach, weiß ich auch nicht. Da macht das einfach so einen Spaß mit dem Rumspringen, du. Und wenn du das so sagst, krallen und beißen, dann klingt das so fies, dabei spiele ich doch nur. Ich tu nicht wirklich was."
Rücksichtsvoll ist das jedenfalls nicht, und dann musst du dich nicht wundern, wenn du vor die Tür geschickt wirst.
"Phhh. Kleinlich ist das. Aber du, das Sofa habe ich mir jetzt so richtig erobert. Wie du immer gesagt hast, der Kater darf sich aussuchen, wo er liegen will, und alle anderen müssen ihm Platz machen."
Äh ... das hab ich gesagt?
"So ungefähr. Du hast gesagt, dass man als Kater den Menschen zeigen muss, was sie machen sollen, weil sie ja manchmal ein bisschen begriffsstutzig sind. Wenn sie also einen Platz auf dem Sofa oder auf dem Sessel richtig kuschlig angewärmt haben, dann klettere ich so von der Seite an sie ran und stupse meinen Kopf zwischen Rücken und Lehne. Und wenn sie nicht recht kapieren wollen, was das bedeutet, drängele ich erst noch ein bisschen, und dann nehme ich eine Pfote, so wie beim An-der-Tür-kratzen, und helfe etwas mehr nach. Und dann lassen sie mich auf den warmen Platz."
Du bist echt verwöhnt, Kleiner, du hast überhaupt keinen Grund, dich über irgendwas zu beklagen.
"Das mit den Wohnzimmerplätzen ist jedenfalls jetzt super geregelt für mich. Seit neustem schlafe ich auch gern beim Büromensch auf den Beinen, wenn sie auf dem Sofa liegt und sich mit einer Decke zudeckt."
"Naaa, Mensch? Liegst du bequem? Ich auch ..."
 
Jedenfalls kommst du mit Nähe inzwischen richtig gut zurecht, oder? Wer hätte das vor zwei Jahren noch gedacht ... 
"Ja, zu den beiden habe ich jetzt doch Vertrauen gefasst. Obwohl ich noch immer nicht gern auf den Arm genommen werde und so. Das respektieren die beiden aber auch. Und am Bauch kraulen muss man mich auch nicht unbedingt. Warum finden Menschen das eigentlich immer so toll, Sherlock? Der Büromensch wird da immer ganz verzückt, wenn ich mal stillhalte. Warum wollen Menschen immer ausgerechnet das, was man selber gar nicht so gut findet?"
Das ist dann eben doch der Unterschied zwischen Mensch und Kater. Isso, kleiner Loki ...

22. März 2022

Raum-Zeit-Kontinuum


"Was schreibst du denn da eigentlich, Mensch? Was über Katzen? Nein? Was über Weltraumreisen und das Raum-Zeit-Kontinuum, aha. Weißt du, dazu könnte ich ja auch was sagen. Wir sind hier kontinuierlich im völlig falschen Raum, denn der richtige wäre ein Stockwerk tiefer, wo mein Schrank mit dem Futter steht, und wir sind auch kontinuierlich in der falschen Zeit, denn eigentlich ist es immer Fressenszeit! Steht das da? Nein? Dann schreib das da mal rein, damit da später zwischen den ganzen Geschichten von blutrünstigen Aliens und gefährlichen Computern zumindest eine universell gültige Wahrheit drinsteht!"

2. März 2022

Hier kommt die Maus!


Eigentlich wollte er uns ja nie zeigen, dass er weiß, wie man auf den Kühlschrank kommt. Und Höhen sind noch immer nicht wirklich sein Ding. Aber offenbar gehört der Bereich doch inzwischen zu seinem Revier und erfordert regelmäßige Kontrolle. Und was ist das - ein ganz neues Tier, das da auf ihn wartet?

1. März 2022

Spielen!


"He, Mensch! Duuu! Ich habe Lust auf ein Spielchen! Draußen ist es immer noch so kalt, wenn auch inzwischen wieder schön sonnig ... Aber du hast da doch diesen Bindfaden hingelegt, nach dem ich so gerne jage. Und mein Lieblingsball liegt da auch! Der, der so schön rumpelt, wenn man ihn mit Schwung durch die Gegend wirft! Willst du den nicht mal holen? Nein? Na gut, dann bediene ich mich eben selbst ..."