8. April 2018

Durchgemachte Nacht


 

Gestern Abend waren die Menschen mit Freunden unterwegs. Nun mag Loki es schon nicht, wenn jemand eine Jacke und Schuhe anzieht; er macht dann immer große Augen und will sich auch nicht mehr streicheln lassen. Alleinsein ist noch nicht so recht sein Konzept, und nun war Sherlock, als die Menschen aufbrachen, auch noch draußen unterwegs, aber da musste er nun durch. Loki wurde gefüttert, Sherlock bekam seine Portion in den verriegelten Automaten, und die Katzenklappe wurde auf "nur rein, nicht raus" gestellt, in der - zugegebenermaßen sehr vagen - Hoffnung, dass der Große dann vielleicht zuhause sein würde, wenn die Menschen zurückkamen.

War er natürlich nicht - das Futter war zwar weg, Loki wartete treu im Flur, aber Sherlock hatte sich offenbar durch den bekannten Klappe-von-innen-aufziehen-Trick Ausgang verschafft. Er kam dafür heute morgen um halb acht gut gelaunt vom Nachbargrundstück herangeschlendert. Seitdem hat er trotz des sonnigen Frühlingswetters zumeist drinnen irgendwo gepennt - erst auf dem Kratzbaum, dann mal kurz draußen auf dem Gartentisch, dann drinnen im Sessel und auf dem Sofa. Die Nacht war offenbar lang und aufregend.


Zwischendurch haben wir aber endlich mal die Katzenklappe, die ja eine chipgesteuerte Verriegelung hat, auf ihn programmieren können. Dadurch, dass der Öffnungsmechanismus dann von außen durch den Chip ausgelöst werden muss, wird Sherlock sie wohl auch von innen nicht mehr aufbiegen können. Hoffen wir jedenfalls; das Plastikstück, mit dem genau das verhindert werden soll, sieht nicht übertrieben widerstandsfähig aus. Aber es ist auch ansonsten gut, dass die Klappe "personalisiert" wird, weil seit neustem Nachbars Kater Moby viel auf unserem Grundstück unterwegs ist, ein Grauer, der noch größer ist als Sherlock und vor dem Loki draußen große Angst hat.