9. November 2018

Futterzeiten

"Du, rück mal ein Stück, damit ich hier auch rausgucken kann!"
"Gäääähn - und wenn ich nicht will?"

Die kleine Pause bei den Schleichteam-Nachrichten war unbeabsichtigt - der Büromensch hat im Moment lediglich weniger im Büro zu tun und ist viel außer Haus unterwegs. Loki findet das nicht gut, schon gar nicht, wenn deswegen mittags niemand da ist, der ihm um eins ein Schälchen Nassfutter fertig macht. Eigentlich wollten wir ja schon seit Monaten darauf umstellen, die beiden nur zweimal am Tag zu füttern. Bei Sherlock kommt es meistens auch so hin - ihm reicht es, morgens zum Frühstück zu erscheinen, und wenn man ihm mittags nicht ausdrücklich Futter zum Schlafplatz trägt, frisst er an manchen Tagen sonst bei uns gar nichts. Ob er sich dann bei Nachbars verpflegt oder sich ein Rudel Mäuse fängt, haben wir noch nicht herausgefunden.

"Duuuu, Mensch! Mach doch mal den Schrank auf! Den da hinter dir!
Du weißt schon! Und dann mach doch mal eine Dose auf! Es ist doch
garantiert schon nach eins! Kommschonkommschonkommschon!"
Loki hingegen ist noch immer absolut futterfixiert. Zwar verfolgt er inzwischen nicht mehr jeden Menschen bei jedem Gang in die Küche, und man kann auch, wenn er halbwegs satt ist, in seiner Gesellschaft selbst etwas essen, ohne sich ständig vor Mundraub wappnen zu müssen. Aber wenn die Futterzeit näherrückt - mittags ab zwölf und abends ab fünf - drängelt er unablässig. Deswegen konnten wir uns noch nicht dazu durchringen, die Mittagsmahlzeit abzuschaffen. Schließlich ist es noch immer nicht möglich, ihm ein Schälchen mit Trockenfutter hinzustellen, damit er das über den Tag verteilt frisst - jegliche verfügbare Nahrung muss sofort inhaliert werden. Was, ist dabei absolut zweitrangig - Loki liebt alles mit Huhn, alles mit Käse, alles mit Fisch, alles mit Soße, jede Sorte Trockenfutter, Dreamies, Malzcreme, Joghurt, sowieso alles, was seine Menschen essen, und jede Sorte Nassfutter.

Sherlock ist derzeit wieder ganz begeistert vom Aldi-Nassfutter Topic, jedenfalls von den Sorten mit Gelee. Im Frühjahr hatte er das spektakulär verweigert und sich öfters davon übergeben, woraufhin wir auf das Nassfutter von Animonda umgestiegen waren, das doppelt so teuer ist, und auf die Tütchen von Royal Canin mit Soße. Das fand er beides eine Zeitlang auch lecker, jetzt ist Animonda absolut out (klar, nachdem seine Menschen davon eine Wagenladung eingekellert haben). Da er in letzter Zeit ein bisschen abgenommen hat, kommen wir ihm gerne bei seinen Vorlieben entgegen, und daher gibt es jetzt erst einmal verstärkt Gelee. Loki hingegen ist von dem kleinen, dünnen Katerchen, das wir aus dem Tierheim geholt haben, zu einem ausgesprochen stabilen, großen Kampfkater herangewachsen, bei dem wir jetzt aufpassen müssen, dass er nicht zu sehr in die Breite geht. Keine leichte Aufgabe - seinem "Ich verhungere! Ich verhungere! Ich verhungere!"-Blick ist schwer zu widerstehen ...