2. Juli 2019

Schleichteam am Morgen

Ein Morgen beim SchleichTeam: Die Menschen stehen um halb sieben auf und hören schon ein bisschen später aus dem Erdgeschoss lautes Maunzen, das davon kündet, dass Loki von seiner Morgenrunde zurückgekehrt ist und gerne was zu fressen hätte. Er vernichtet seine Futterportion wie immer zügig und gründlich und zieht wieder los, und während die Menschen frühstücken, kündigt sich Sherlock ebenfalls durch Maunzen an - allerdings etwas erstickt, weil er das Maul voll Grünfink hat. Dass er sich Beute nach Hause mitbringt, kommt eigentlich sehr selten vor, weil Loki ihm ja eigentlich gerne was abjagt; dieses Mal sind es dann allerdings die Zweibeiner, die den empörten Kater ins Wohnzimmer sperren, den noch recht unbeschädigt aussehenden Vogel mit einem Handtuch bergen und ihn nach draußen bringen, wo er zerzaust, aber flugfähig in den nächsten Busch verschwindet.
Sherlock patrouilliert zwar noch eine Weile ungläubig die Küche, weil er sich das Verschwinden seiner Beute nicht erklären kann, lässt sich aber tatsächlich auch für Frühstück aus der Tüte begeistern und frisst zur Erleichterung seiner Menschen zu ihren Füßen ganz gemütlich sein Nassfutter mit gutem Appetit. Während er dann zur Arbeit geht - sprich, sich im Arbeitszimmer ins Kratzbaumnest legt -, guckt Loki noch mal rein, um die letzten Fleischfasern an seinem Napf aufzulecken, und er ist kaum fünf Minuten weg, als das nächste Katzengesicht an der Küchentür erscheint - ein großes, graues, das wegen der hängenden Mundwinkel etwas grimmig wirkt: Moby hat die offene Terrassentür ausgenutzt, will auch mal gucken, was hier so los ist, und bei der Gelegenheit ebenfalls maunzend beantragen, dass er ab sofort zum Schleichteam dazugehören möchte. Der Antrag wird einstweilen noch abgelehnt.

Moby beim Bewerbungsgespräch

Allerdings wird unser Nachbarskater allmählich wirklich zutraulich und würde sich nur zu gerne von uns durchkraulen lassen, was wir nur deswegen nicht tun, weil er immer noch mit Loki rumpöbelt.