6. Januar 2020

Zwei Jahre ...

"Ich kann ganz harmlos aussehen. Und noch immer ganz klein und
niedlich. Aber ich habe es faustdick hinter den Ohren!"
 ... ist Loki jetzt bei uns. Er hatte am 2. Januar seinen zweiten "Gotcha-Day", den Tag, an dem wir ihn bekommen haben oder er uns - die Alternative zum Geburtstag, der sich bei Fundtieren wie ihm ja immer nur näherungsweise feiern lässt.


Heute kann man Loki sogar
Leckerlis mit der Hand geben,
ohne seine Finger einzubüßen.
Was war er damals mit seinen acht Monaten noch für ein kleines Fellknäul, das am Anfang nur aus Krallen und Zähnen bestand und seine Umgebung vorzugsweise mit Lecken oder Anknabbern erforschte. Es dauerte lange, bis wir den Stress bei den Fütterungszeiten abstellen konnten und er verinnerlichte, dass er seinen Napf gegen niemanden verteidigen musste und dass es überhaupt immer genug zu fressen für ihn gab, auch ohne dass er seine Dosenöffner, die Dose, den Löffel und den noch leeren Napf attackieren musste, wenn es ans Füttern ging. Ohnehin war er anfangs immer ein wenig angespannt, und selbst in Ruhezeiten zuckte sein Schwanz meist hin und her. Zwar ließ er sich gern streicheln und kuschelte sich dafür auch an seine Menschen, aber richtig locker wurde er dabei erst vor etwa einem Jahr.

Seit Sherlocks Tod im Sommer hat er sich jetzt sehr eng an uns angeschlossen. Wir sind uns immer noch nicht ganz einig, ob er einen Artgenossen vermisst und sich darüber freuen würde, wenn wir das Schleichteam wieder ergänzen würden, oder ob er es schön findet, dass er uns ganz für sich allein hat. Ein paarmal - genauer gesagt, dreimal - hat er sich sogar auf einen Schoß verirrt und sich schnurrend auf seinem Menschen eingerichtet. So ganz geheuer ist ihm eine lebende Unterlage zwar nicht, aber offenbar hat sich die Begeisterung seines Personals auf ihn übertragen. Eigentlich drängelt er sich aber lieber auf einen schön angewärmten Sofaplatz und streckt sich da aus.


Mit seiner Herzkrankheit haben wir uns im Augenblick ganz gut arrangiert - Loki geht gern raus, jagt Mäuse und hat guten Appetit. Die Aufregung der letzten Tage hat aber doch ihren Tribut gefordert - zum einen flüchtet er momentan vor jedem Besucher, der bei uns klingelt, sofort durch die Katzenklappe nach draußen, zum anderen war seine Atemfrequenz kurzfristig wieder sehr gestiegen. Das hängt vermutlich auch damit zusammen, dass wir auf Anraten der Ärztin versucht hatten, die Dosis der Entwässerungstabletten zu verringern, und die Kombination aus Stress und weniger Medizin war offensichtlich nicht ideal. Jetzt bekommt er wieder die Ausgangsdosis, und schon ist er wieder bei seinen entspannten 17 Atemzügen pro Minute. Wir hoffen aber, dass wir langfristig doch mit einer geringeren Dosis auskommen, wenn wieder alles in geordneten Bahnen läuft.