19. April 2020

Kleinsäuger-Konsum

"Nööö, interessiert mich nicht, ob ihr in die Küche geht ...
ich habe gar keinen Hunger ..."

Mitte letzter Woche gab Loki wieder einmal Anlass zur Sorge - er war zwar munter und aufmerksam, wollte aber erst nur wenig und schließlich gar nichts mehr fressen. Mit Knabberstäbchen oder Dreamies war teilweise noch ein bisschen was zu machen, durch die Küche geschnipptes Trockenfutter wurde zumindest in homöopathischen Dosen beachtet, aber normales Nassfutter war plötzlich igitt. Einmal davon abgesehen, dass es extrem schwierig wurde, ihm die morgendlichen und abendlichen Tabletten zu verabreichen, macht uns so ein Verhalten nach den vergangenen sechs Monaten jedes Mal sehr unruhig.

"Ein Mäuslein in Ehren kann niemand verwehren!"
Hat er vielleicht wieder eine Entzündung? Tut ihm etwas weh? Verhält er sich anders als sonst? Der arme Loki wurde genauestens beobachtet. Immerhin ging er nach wie vor gern raus und war draußen auch sehr unternehmungslustig - nachdem er seinen Teller Filethappen mit Soße ignoriert hatte, fing er sich jedenfalls vor unseren Augen eine leckere Feldmaus. Das brachte uns dann auch auf die eigentlich nächstliegende Idee: Mit etwas Glück war es keine Entzündung, sondern nur Würmer. Immerhin schleppt Loki jeden zweiten Tag eine Maus ins Haus und frisst sie auch - wie viele er draußen vernascht, kann man nur schätzen. Zwar lag die letzte Wurmkur gerade mal zwei Monate zurück, aber bei seinem offensiven Kleinsäuger-Konsum konnte es ja durchaus sein, dass es ihn wieder erwischt hatte.

"Eine Maus ist Katerrecht, zwei Mäuse sind
auch nicht schlecht!"
Also wurde er nach zwei Tagen mäkeligem "Bäh - was ist das denn - könnt ihr selber fressen" kurzerhand geschnappt und mit einer Milbemax versorgt. Die letzten Male war das triumphal problemlos verlaufen - dieses Mal brauchten wir vier Anläufe, ihm die jedes Mal wieder ausgespuckte Pille erneut in den Rachen zu werfen, aber irgendwann war es geschafft. Loki verzog sich zwar beleidigt für eine Viertelstunde unters Bett und schmollte, war aber schon bald wieder draußen unterwegs. An seinem Appetit änderte sich zunächst noch nichts, aber immerhin leckte er schon wieder den Schlecksnack, in den wir seine Herz- und Entwässerungspillen gekrümelt hatten. Und einen Tag später stand er schon morgens an der Schlafzimmertür und wartete auf Bedienung. Wir sind so froh ...